Flindt
(Flynt, Vlyndt),
Paul,
Nürnberger Goldschmied, besonders geschätzt als Ornamentstecher,
Schüler von
Wenzel
Jamnitzer,
wurde 1563
Meister, war eine Zeitlang in
Wien
[* 2] thätig und starb um das Jahr 1620 in
Nürnberg.
[* 3] Flindt
hat sich
durch eine größere Anzahl (bekannt sind 72
Blätter) Kupferstiche in gebunzter
Manier (die
Linien derselben sind aus einzelnen
Punkten zusammengesetzt),
Vasen,
[* 4]
Schalen,
Becher,
[* 5]
Leuchter,
Kartuschen,
[* 6]
Blumen,
Früchte,
Masken,
[* 7]
Landschaften mit
Tieren, auch Historien
darstellend, überhaupt
Ornamente
[* 8] als
Vorlagen für Goldschmiede, bekannt gemacht, welche in einzelnen Sammlungen
(8
Stück 1592 zu
Wien, 40
Stück 1594) erschienen.
Sein
Monogramm ist P.
V. N. Diese für die Geschichte und
Technik der
Goldschmiedekunst
[* 9] wichtigen
Blätter sind außerordentlich
selten. Die vollständigste Sammlung derselben besitzt das
Kunstgewerbemuseum zu
Dresden.
[* 10] Flindt
wird von vielen Seiten als Erfinder
der gebunzten
Manier bezeichnet, jedoch mit Unrecht; denn es gibt, abgesehen von italienischen
Arbeiten,
auch deutsche
Blätter in dieser
Manier aus dem 15. Jahrh. Ausgeführte Silberarbeiten von Flindt
sind nicht bekannt.