Flaschenve
rkorkungsmaschine
s. Flaschen.
Flaschenverkorkungsmaschine
3 Wörter, 41 Zeichen
Flaschenverkorkungsmaschine
s. Flaschen.
werden meist aus farbigem oder farblosem Glas [* 3] und zur Aufbewahrung von Substanzen, die sich am Licht [* 4] zersetzen, aus gelbem oder schwarzem Glas angefertigt (s. Glas). Irdene Flaschen (Steinkrüge, Kruken) werden zum Aufbewahren von Bier, Mineralwässern, Säuren, Laugen etc. benutzt. In eisernen Flaschen versendet man Quecksilber. Für die Benutzung der Flaschen sind in großer Zahl mechanische Vorrichtungen konstruiert worden, welche namentlich in Kellereien, Mineralwasseranstalten, bei der Champagnerfabrikation, in Brauereien etc. Anwendung finden.
Dahin gehören Flaschenfüllmaschinen, [* 5] welche das Abziehen von Flüssigkeiten in Glasflaschen in der Art erleichtern, daß man nur die leeren Flaschen anzustecken und die gefüllten abzunehmen braucht. Bei der Flaschenfüllmaschine in [* 2] Fig. 1 verbindet das obere seitliche Rohr des mittlern Gefäßes letzteres mit dem Faß, [* 6] und durch das untere horizontale Rohr werden die vier Füllapparate gespeist, an deren drehbaren Heber [* 7] die leeren Flaschen nur angesteckt zu werden brauchen. Bei dem Flaschenfüller für Mineralwässer von Kropff [* 2] (Fig. 2) wird die Flasche [* 8] mit Hilfe eines passenden Mechanismus an die Gummischeibe e gedrückt, welche sich infolgedessen etwas durchbiegt und durch das ¶
Rohr d die Kugel a hebt, so daß nun das Wasser in die Flasche eintreten kann. Die in letzterer vorhandene atmosphärische Luft steigt zentral durch das Rohr d auf und entweicht bei zeitweisem Öffnen des Ventils b. Wird die gefüllte Flasche weggenommen, so fällt die Kugel auf ihren Sitz zurück und sperrt dadurch das Ausfließen des Wassers ab. Die Korke werden vor dem Gebrauch gebrüht oder besser etwa eine Stunde mit Wasser gekocht, welches 4 pro Mille Salzsäure enthält, dann gespült, 20 Minuten in Wasser gekocht, welches für jedes Liter der vorher angewandten Salzsäure 6 g Kleie enthält, wieder gespült und mit überhitztem Dampf [* 10] getrocknet.
Letzteres geschieht in einem hölzernen Gefäß, [* 11] in dessen Boden ein Dampfrohr mündet, welches vor dem Eintritt durch Gasflammen oder Kohlenfeuer so stark erhitzt wird, daß der Dampf eine Temperatur von 120-130° erhält. Zum Weichmachen der Korke dient eine Zange [* 12] mit kannelierten Kurvenflächen oder eine eigne Korkpresse. Man kann auch jeden einzelnen Kork [* 13] in ein Stück reines Papier wickeln und ihn auf dem Boden einigemal mit dem Fuß hin- und herrollen. Sehr erleichtert wird das Verkorken durch Anwendung eines starken hölzernen Cylinders mit zentraler konischer Durchbohrung. Am engern Ende der letztern besitzt der Cylinder eine Aushöhlung, mit welcher er auf die Flaschenmündung gesetzt wird, so daß der Kork, der sich in den obern weitern Teil der Durchbohrung leicht einschieben läßt, durch den Druck eines Stempels in den Flaschenhals getrieben wird.
Bei den Flaschenverkorkungsmaschinen wird dieser Stempel durch einen Hebel [* 14] oder eine Kurbel [* 15] bewegt, und für Mineralwässer ist die Korkmaschine mit der Füllmaschine verbunden, so daß die gefüllte Flasche, ohne vom Fleck bewegt zu werden, durch einen einfachen Druck sogleich verschlossen wird. Sollen Flüssigkeiten in Flaschen längere Zeit aufbewahrt werden, so schneidet man stets den hervorstehenden Teil des Korks ab, weil derselbe die Lockerung des Verschlusses begünstigen würde.
In den meisten Fällen ist es vorteilhaft, die Flaschen zu legen, damit der Kork stets feucht bleibe und nicht durch Austrocken zusammenschrumpfe. Sehr gut schließen Kautschukpfropfen, die auch für Flüssigkeiten, welche Kork angreifen, sehr empfehlenswert sind; doch kann man in solchen Fällen den Kork auch durch eine Tränkung mit geschmolzenem Paraffin [* 16] schützen. Zur Sicherung des Verschlusses taucht man die verkorkte und guttrockne Flasche in geschmolzenen Flaschenlack, der durch Zusammenschmelzen von weißem Pech, Fichtenharz, gelbem Wachs und Terpentin erhalten, mit rotem Ocker, Beinschwarz oder einer Mischung von Berliner Blau [* 17] und Zinkgelb gefärbt und beim Gebrauch häufig umgerührt wird.
Man darf vom Flaschenlack nicht zu viel erwarten; den guten Verschluß bewirkt lediglich der Kork, und
selbst Mineralwasser- und Champagnerflaschen, in denen ein sehr starker Druck herrscht, werden jetzt nur mit Kork verschlossen,
den man durch Draht
[* 18] befestigt. Stanniol und Metallkapseln dienen nur zum Schmuck. Die mechanischen Flaschenve
rschlüsse bestehen
in der Regel aus einem Kautschukring in Verbindung mit einem Porzellankörper. Beide werden durch einen
eigentümlich gebogenen starken Draht gegen den Flaschenhals gedrückt und bewirken einen sehr festen Verschluß, der ebenso
schnell hergestellt wie beseitigt werden kann.
Auch benutzt man bei Mineralwässern Flaschen mit Glaskugeln, welche durch den in der Flasche herrschenden Druck gegen einen nahe der Mündung befestigten Gummiring gepreßt und beim Ausschenken mit kurzem Ruck niedergestoßen werden. Gebrauchte Flaschen reinigt man durch Spülen mit zerstoßenen Eierschalen oder Schrot. Bei letzterm ist Vorsicht nötig, daß sich nicht einzelne Körnchen in der Flasche einklemmen, weil saure Flüssigkeiten daraus Blei [* 19] und Arsenik aufnehmen. Um dieser Gefahr zu begegnen, benutzt man Eisenschrot (zerschnittenen Eisendraht), Zinnschrot oder grob- und rundkörnigen Flußsand. Stark verunreinigte Flaschen füllt man mit konzentrierter warmer Sodalösung (vorteilhaft unter Zusatz von etwas gebranntem Kalk) oder Ätzlauge, läßt sie einen Tag stehen und reinigt sie dann mechanisch. Bleiben noch Rückstände, so ist konzentrierte Salzsäure anzuwenden, welche namentlich auch die Ringe aus in denen hartes Wasser lange
[* 5] ^[Abb.: Fig. 1, Flaschenfüllmaschine.]
[* 5] ^[Abb.: Fig. 2. Kropffs Flaschenfüller.] ¶
gestanden hat, schnell fortnimmt. Vortrefflich wirken Flaschenreinigungsmaschinen, bei denen vertikal gestellte Flaschenbürsten in schnelle Rotation versetzt werden. Stülpt man über diese Bürsten eine Flasche, so öffnet deren Druck ein Rohr, durch welches ein lebhafter Wasserstrahl in die Flasche gespritzt wird.