Flückiger
,
Friedrich
August, Pharmakognost, geb. zu
Langenthal in der
Schweiz,
[* 2] trat 1845 in die
Handelslehranstalt
von
Noback in
Berlin,
[* 3] ging aber nach einem
Semester zur
Universität über, um
Chemie und
Geologie
[* 4] zu hören,
und setzte darauf seine
Studien in Bern
[* 5] fort. 1847 trat er in Solothurn
[* 6] als
Lehrling in eine
Apotheke, studierte dann 1850 in Genf
[* 7]
Botanik, konditionierte
als Pharmazeut in
Straßburg,
[* 8] bezog 1851 die
Universität
Heidelberg,
[* 9] ward 1852
Assistent am dortigen chemischen
Laboratorium
[* 10] und ging dann nach
Paris,
[* 11] um im
Laboratorium von
Wurtz zu arbeiten. 1853-60 lebte er als Apotheker zu
Burgdorf
bei Bern,
wurde dann Vorsteher der Staatsapotheke zu Bern
und Mitglied des Sanitätskollegiums und der medizinisch-pharmazeutischen
Prüfungskommission des
Kantons bis 1873. 1857-66 war er
Präsident des Schweizerischen Apothekervereins und redigierte die
»Pharmacopoea helvetica« (1872). Im J. 1861 habilitierte
er sich als
Dozent der
Pharmakognosie an der
Universität Bern,
erhielt 1870 die Professur daselbst
und folgte 1873 einem
Ruf als
Professor und
Direktor des pharmazeutischen
Instituts an die
Universität
Straßburg. 1881 und 1882 wurde er in die
Kommission
zur Neubearbeitung der deutschen
Pharmakopöe berufen. Flückiger
hat eine
Reihe wichtiger pharmakognostischer Untersuchungen
geliefert, durch ausgezeichnete Werke die
Wissenschaft erheblich gefördert und gilt als eine der ersten
Autoritäten auf diesem
Gebiet. Er schrieb: »Beiträge zur ältern Geschichte der
Pharmazie in Bern"
(Schaffh. 1862);
»Pharmakognosie des Pflanzenreichs« (2. Aufl., Berl. 1881-83);
»Die Frankfurter Liste. Beitrag zur mittelalterlichen Geschichte der Pharmazie« (Halle [* 12] 1873);
»Grundlagen der Pharmakognosie« (2. Aufl. mit Tschirch, Berl. 1885);
mit Hanbury: »Pharmacographia, a history of the principal drugs of vegetable origin met with in Great Britain and British India« (Lond. 1875, 2. Aufl. 1879; franz. von Lanessan, Par. 1878, 2 Bde.);
»Dokumente zur Geschichte der Pharmazie« (Halle 1876);
»Pharmazeutische Chemie« (Berl. 1878, 2 Bde.);
»Die Chinarinden« (das. 1883; engl., Lond. 1884);
»Grundriß der Pharmakognosie« (Berl. 1884).