Firischtah
,
pers. Geschichtschreiber, mit seinem eigentlichen
Namen
Mohammed Kasim Hinduschah, ward um die Mitte des 16. Jahrh.
zu
Astrabad geboren und lebte bis in die ersten Dezennien des 17. Jahrh. Er stand zuerst
in
Diensten des Murtaza Nizamschah zu
Ahmednagar, begab sich nach dessen
Tod 1589 nach
Bidschapur und begann
daselbst auf
Wunsch des dortigen Herrschers
Ibrahim Adilschah die Abfassung eines großen Universalwerks über indische Geschichte,
das er 1609 seinem
Souverän und
Gönner widmete.
Bald »Tarîch-i-Firischtah«
(»Chronik des Firischtah«
),
bald »Gulschan-i-Ibrâhîmî«, bald auch »Naurasnâma« betitelt, enthält es in zwölf Büchern eine anerkennenswert unparteiische Geschichte sämtlicher mohammedanischer Dynastien in Indien, von den ersten Ghasnawiden an bis auf die Zeit, wo der Autor schrieb, eingeleitet durch kurze Daten über die frühern Könige Indiens, die verschiedenen Ären ¶
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der Hindu etc. Der persische Text des Werkes ist lithographiert erschienen (Bombay [* 3] 1831); eine vorzügliche englische Übersetzung des Ganzen veröffentlichte John Briggs: »The history of the rise of the Muhammedan power in India til 1612« (Lond. 1829, 4 Bde.). Einzelne Partien desselben waren übrigens schon vor Briggs ins Englische [* 4] übertragen, z. B. die Geschichte des Dekhan von Jonathan Scott (1794, 3. Aufl. 1800).