Finnwal
(Balaenoptera),
Finnfisch oder
Furchenwal, Bezeichnung derjenigen
Arten der
Walfische, welche zwar, wie der echte
grönländ.
Walfisch,
Barten in dem Oberkiefer statt
Zähne
[* 2] tragen, von diesem aber durch tiefe Hautfurchen an der
Unterseite des Körpers und durch die Anwesenheit einer Rückenflosse sich unterscheiden. Die Finnwal
sind von längerer
gestreckter Gestalt, rascher und mutiger als die
Walfische, haben weit weniger und schlechtern
Speck als diese, auch sind ihre
Barten kleiner, brüchiger und daher weniger geschätzt, sodaß man ihnen seltener nachstellt. Sie nähren
sich vorzugsweise von Fischen, besonders Heringen. Zu ihnen gehören der nordische Finnwal
, Heringswal oder
Finnfisch (Sildehval
der Norweger,
Balaenoptera boops L., Physalus antiquorum Gray, s.
Tafel: Wale,
[* 3] Fig. 3) und der
Buckelwal
(Blaahval der Norweger,
Balaenoptera Sibbaldi), die beide bis 30 m lang werden und überall um
Norwegen
[* 4] vorkommen.
Ihrer Wildheit und ihres geringern
Thran- und Fischbeinerträgnisses wegen wurden sie früher nur selten
gejagt; jetzt aber gelingt es mittels
Geschütze,
[* 5] die auf 40 m Entfernung eine
Harpune
[* 6] schleudern, welche mit einem
Sprenggeschosse
verbunden und an einem armsdicken
Tau befestigt ist. Die
Bombe tötet den Wal und die
Harpune mit dem
Tau
verhindert sein Untersinken. Ein Finnwal
von 25 m Länge liefert bis 80 t
Thran; Fleisch und
Knochen
[* 7] werden zu Guano verarbeitet.
Der Schnabel- oder
Zwergwal
(Balaenoptera rostrata Fabricius), der ebenfalls an den norweg.
Küsten häufig erscheint und durch
den schnabelförmig verlängerten
Kopf sich auszeichnet, erreicht nur eine Länge von 10 m. Er wird seines
wohlschmeckenden Fleisches wegen viel gejagt und wurde früher mit eisernen Pfeilen erlegt, die man durch kolossale
Armbrüste
abschoß. Der
Keporkak der Grönländer
(Balaenoptera longimana Rudolphi) wird von den Eskimos gejagt; er unterscheidet sich
durch lange Brustflossen.