Fibrīn
(Blutfibrin,
Blutfaserstoff), tierischer
Faserstoff, ein
Proteinkörper, welcher sich ausscheidet, wenn frisch
gelassenes
Blut gerinnt. Es ist nicht fertig gebildet im
Blut vorhanden, sondern entsteht erst durch den Zusammentritt zweier
gelöster
Eiweißkörper, der fibrin
oplastischen und der fibrinogenen
Substanz. Beide vereinigen sich zu
Fibrin
unter der Einwirkung eines an der
Luft sich bildenden Ferments. Die fibrin
oplastische
Substanz, auch
Paraglobulin
(Serumkasein)
genannt, findet sich im Blutserum (der über dem Blutkuchen des geronnenen
Bluts sich sammelnden
Flüssigkeit), die fibrin
ogene
in den Blutkörperchen,
[* 2] im
Chylus, im Herzbeutelwasser etc. Aus den verdünnten
Lösungen kann man diese
Proteinkörper durch
Essigsäure fällen.
Sie lösen sich, jeder für sich, in verdünnter Kochsalzlösung, und wenn man diese
Lösungen zusammengießt, scheidet sich
Fibrin
aus. Es ist weißlich, nach dem
Trocknen
hart und spröde, unlöslich in
Wasser, verdünnter
Salzsäure und Kochsalzlösung,
löslich in Salpeterlösung bei 40°. Unter
Fleisch- oder
Muskelfibrin hat man die Gesamtheit der Fleischbestandteile
verstanden, welche sich in
Wasser mit 0,1 Proz.
Salzsäure lösen.
Pflanzenfibrin ist ein
Bestandteil des
Klebers (s. d.).