Feu
(franz., spr. föh), Feuer.
Feu
5 Wörter, 32 Zeichen
Feu
(franz., spr. föh), Feuer.
Feuer,
eine aus gleichzeitiger Licht- und Wärmeentwickelung gebildete Erscheinung. Tritt dieselbe an festen oder flüssigen
Körpern auf, so nennt man sie Glut, bei Gasen Flamme.
[* 3] Wo Licht
[* 4] ohne nachweisbare Wärme
[* 5] entwickelt wird, spricht
man nicht von Feuer
, wie z. B. beim Phosphoreszieren. Im Altertum hielt man das Feuer
für etwas Materielles, und Aristoteles nennt
es eins der vier Elemente.
Vgl. Lindner,
Das Feuer
, kulturhistorische Studie (Brunn 1881);
Heumann, Das Feuer
(Basel
[* 6] 1883).
Über die Umstände, unter denen Feu
ererscheinungen auftreten, vgl. Licht und Wärme. - Feuer
heißen auch die bei der Darstellung
und Verarbeitung von Schmiedeeisen benutzten Feu
erstätten mit und ohne Gebläse,
[* 7] welche, mit Holzkohlen, Koks oder Steinkohlen
geheizt, bald zur Hervorbringung oxydierender Wirkung (Schmiede- oder Frischfeuer
, Feineisenfeuer, Feuergrube), bald zur Reduktion
(Rennfeuer), bald nur zum Erhitzen (Wärme-, Schweiß-, Gärbfeuer
etc.) dienen.
Feuer,
im militärischen Sinn das Schießen
[* 8] aus Feuerwaffen, daher Feu
erwirkung die durch die verfeuerten Geschosse
[* 9] erzielten
Resultate; Feu
ergefecht, ein Kampf, in dem nur von den Schußwaffen Gebrauch gemacht wird, man also in gewissem Abstand vom Gegner
bleibt. Feu
erarten sind bei der Infanterie: a) Einzelfeuer
in zerstreuter Ordnung, gesteigert bis zum Schnellfeuer;
b) Einzelfeuer
aus geschlossenen Abteilungen, Schnellfeuer
genannt, wobei jeder Mann im Glied
[* 10] feuert
, sobald er geladen und
das Ziel erfaßt hat; c) gleichzeitiges Feuer auf Kommando, Salven größerer oder kleinerer Abteilungen, auch gliederweise (im
Karree), viergliederig, wobei zwei dicht hintereinander stehende Abteilungen zugleich schießen,
die vordern zwei Glieder
[* 11] knieend, die hintern stehend, im vorigen Jahrhundert auch Pelotonfeuer zu drei Gliedern.
Salven wie Einzelfeuer werden im Liegen, Knieen, Stehen eingeübt. Bei der Artillerie unterscheidet man a) geschützweises Feuer, wobei die Geschütze [* 12] der Batterie mit kleinen Pausen nacheinander feuern, von einem Flügel anfangend, so daß man die Wirkung jedes Schusses beobachten kann, und b) Schnellfeuer mit Schrapnells oder Kartätschen, vorübergehend gegen direkten Angriff auf die Batterie gerichtet, wobei jedes Geschütz feuert, sobald es geladen und gerichtet ist. Feuerpausen sind kurze Unterbrechungen der Schießthätigkeit unter Beibehaltung der Feuerbereitschaft. Im Festungskrieg bestimmt die vom Kommandeur der Artillerie fast jeden Tag festgestellte Feuerordnung die Zahl der täglich oder stündlich abzugebenden Schüsse und die zu beschießenden Ziele.