Ferdinandea
(Nerita), eine 1831 im Mittelländischen Meer, 60 km von der Südwestküste Siziliens, zwischen der Insel Pantellaria und der sizilischen Stadt Sciacca, durch einen vulkanischen Ausbruch entstandene, aber bald darauf wieder verschwundene Insel, eins der interessantesten Beispiele von Eruptionserscheinungen im Ozean. Sie lag an einer vorher und nachher durch vulkanische Erscheinungen ausgezeichneten Stelle. Die Eruptionen begannen zu Anfang des Juli; Rauch, Asche und Schlacken wurden ausgestoßen, und es bildete sich vor den Augen des geognostischen Erforschers von Sizilien, [* 2] Friedrich Hoffmann, eine kleine Insel mit wallartigem Kraterrand, welche zuletzt einen Umfang von 2000 m und eine Höhe von 60 m erreichte.
Von einem eifrigen englischen Kapitän in Besitz genommen, drohte sie zum Zankapfel zwischen England und Neapel [* 3] zu werden, nach dessen König sie meist benannt wird; aber da sie nur aus losem Material, ohne Dazwischentreten von Lava, aufgebaut war, begannen die Wellen [* 4] bald ihr Zerstörungswerk, sobald seit August die Eruptionen zu erlahmen anfingen. Schon im Dezember verschwand die Insel unter dem Meeresspiegel, und der vorhandene unterseeische Kegel verflachte sich immer mehr, erhielt sich aber als Untiefe mit nur 2½ Faden [* 5] Tiefe bis jetzt.