Titel
Felix
1)
Claudius oder
Antonius, der 11. röm.
Landpfleger
(Prokurator)
Judäas,
Samarias,
Galiläas
und
Peräas seit 48
n. Chr.,
Freigelassener des
Kaisers
Claudius,
Bruder des
Pallas (s. d.), Gemahl der Drusilla, der Enkelin des
Antonius und der
Kleopatra, dann der gleichnamigen Tochter des
Herodes
Agrippa, handhabte nach
Tacitus die
ihm übertragene unumschränkte
Gewalt mit der größten Grausamkeit und zugleich mit der
Gemeinheit des angebornen Sklavensinns.
In die letzten Jahre seiner
Verwaltung (59-61) fällt sein
Verkehr mit dem
Apostel
Paulus, der ihm zu richterlicher
Entscheidung
durch
Claudius
Lysias von
Jerusalem
[* 2] zugesandt wurde
(Apostelgesch. 21-26). Felix
wies
zwar das Ansinnen der
Juden, welche die augenblickliche
Verurteilung des Angeklagten verlangten, zurück, pflog mit demselben
auch mehrere Privatunterredungen und behandelte ihn mild, ließ ihn aber doch in der
Haft bei seinem wahrscheinlich 61 erfolgten
Abgang, um sich den
Juden gefällig zu erweisen.
Bald darauf aber verklagten ihn die Einwohner
Cäsareas
bei
Nero, und nur die Verwendung des
Pallas bewirkte seine
Freisprechung.
2)
Märtyrer und zugleich mit seiner Leidensgenossin
Regula Schutzheiliger der Stadt
Zürich
[* 3] und ihrer beiden
Münster,
[* 4] da sie
an der
Stelle des großen
Münsters für ihre
Predigt der christlichen
Lehre
[* 5] den Märtyrertod unter
Decius
erlitten haben sollen, daher auch die
Siegel der Stadt beide mit den abgeschlagenen Häuptern in der
Hand
[* 6] darstellen. Auch
die
Namen der beiden
Stifter, St. Felix-
und St. Regulastift, erinnern an sie.
Tag: 11. September.
3) Name mehrerer römischer Bischöfe und Päpste:
a) St. Felix
I.,
Papst 269-274, gest. 30. Mai 274 als
Märtyrer. - b) Felix
II., 355 statt des verjagten
Liberius
gewählt, ward 358 durch
Liberius wieder vertrieben und starb 365, von
Gregor XIII. 1582 heilig gesprochen;
Tag: 29. Juli. - c)
Felix
III., Sohn eines römischen
Presbyters,
Papst 483-492, sprach als
Haupt der
Eiferer gegen das kaiserliche
Henotikon und die
Gemeinschaft mit den
Monophysiten (484) über die
Patriarchen Acacius von
Konstantinopel
[* 7] und
Petrus Fullo von
Antiochia den Bannfluch aus und veranlaßte so das erste 34jährige
Schisma der morgen- und abendländischen
Kirche. Er starb 30. Jan. 492. -
d) Felix
IV., durch König
Theoderich 526 zum römischen
Bischof ernannt, starb im
September 530. - e) Felix
V.,
s.
Amadeus 4).
4) Felix
Valesius oder Felix
von
Valois, schwärmerischer
Einsiedler in einem
Walde der Diöcese
Meaux, mit
Johann de Matha
Stifter des
Ordens der Trinitarier (s. d.).
Sein
Tag: 20. November.