Felbiger
,
Johann Ignaz von, verdienter kathol. Schulmann, geb. zu
Großglogau, studierte in
Breslau
[* 3]
Theologie und wurde 1746
Chorherr, 1758
Erzpriester und 1762
Abt zu
Sagan.
[* 4] Von dem
Wunsch beseelt, den überaus niedrigen
Stand des Volksschulwesens zu heben, besuchte Felbiger
1762 heimlich die Anstalten
Heckers in
Berlin
[* 5] und begann auf
Grund der dort gewonnenen
Anschauungen das
Schulwesen seines
Sprengels umzugestalten. Namentlich
führte er die Tabellar- oder Buchstabenmethode
Hähns in seine
Schulen ein.
Hierdurch aufmerksam gemacht, stellte ihn der preußische
Minister
Graf
Schlabrendorf an die
Spitze des katholischen
Schulwesens
Schlesiens und der
Grafschaft
Glatz.
[* 6] In dieser
Stellung wirkte Felbiger
segensreich und anregend in humanem und tolerantem
Sinn. Das
auf
Grund des Generallandschulreglements von 1763 ausgearbeitete »Landschulreglement«
von 1775 für die katholischen
Schulen in
Schlesien
[* 7] ist wesentlich sein Werk. 1774 folgte Felbiger
, von
Friedrich
II. beurlaubt, dem
Ruf
Maria Theresias und wurde Generaldirektor des
Schulwesens für die österreichischen
Staaten. Der »Allgemeine
Schulplan für die deutschen
Schulen in den k. k. Erbländern« von 1774 ist von ihm verfaßt. 1778 gab
er seine
Stellung in
Preußen
[* 8] ganz auf und wurde
Propst in
Preßburg.
[* 9] Mit dem
Tode der
Kaiserin (1780) verlor
er seinen Einfluß.
Joseph II. wies ihn 1782 an, von
Preßburg aus auf das ungarische
Schulwesen verbessernd einzuwirken.
Dort
starb Felbiger