Fasces
[* 1] (lat.), bei den alten
Römern das symbolische Zeichen der Amtsgewalt, bestehend in vermittelst
roter
Riemen zusammengehaltenen »Rutenbündeln« aus
Ulmen- oder Birkenholz, aus denen ein
Beil hervorragte (s. Figur). Sie dienten
ursprünglich den altetruskischen
Königen als
Abzeichen ihrer
Autorität und wurden von dort samt den
Liktoren, welche dieselben
trugen, frühzeitig nach
Rom
[* 2] verpflanzt. Die
Könige ließen 12
Liktoren mit Fasces
vor sich hergehen, eine
Zahl, die auch von den
Konsuln beibehalten wurde.
Die
Beile wurden schon im ersten Jahr der
Republik (509
v. Chr.) durch den
Konsul
Valerius Publicola aus den Fasces
entfernt, und
es war seitdem keinem Beamten außer dem
Diktator gestattet, sich innerhalb der Stadt der
Beile zu bedienen;
derselbe
Konsul ließ auch die Fasces
vor dem versammelten
Volk senken (fasces
submittere), um anzudeuten, daß die
Gewalt des
Volkes
über der des
Konsuls stehe, was ebenfalls in der
Folge
Regel blieb. Der
Diktator hatte 24 Fasces
, die
Prokonsuln in den
Provinzen
hatten 12, die Prätoren 6, die kaiserlichen
Legaten nur 5. Die
Zensoren hatten keine Fasces
, ebensowenig die
kaiserlichen
Prokuratoren und Provinzialpräsides. Die Fasces
wurden vor den
Magistraten her-, und zwar in der
Regel aufrecht, getragen;
niedere
Magistrate ließen sie aber vor höhern zum
Gruße senken. Triumphierenden
Feldherren schritten die
Liktoren mit
lorbeerumwundenen Fasces
voran, was später bei den
Kaisern ganz regelmäßig geschehen zu sein scheint. Auch waren die Fasces
zu
dieser Zeit vergoldet.