Farnkrautw
urzel
(Farnkrautmännchen, Johanniswurzel), s. Aspidium.
Farnkrautwurzel
355 Wörter, 2'715 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Farnkrautwurzel
(Farnkrautmännchen, Johanniswurzel), s. Aspidium.
Farnkrautwurzel
(Johanniswurzel, Radix oder Rhizoma Filicis) ist der Wurzelstock eines der gewöhnlichsten, feuchte Stellen liebenden Farnkräuter unsrer Wälder, Aspidium filix mas, frz. la fongère mâle, engl. Shield-fern, Wurmfarn, seit alten Zeiten als Bandwurmmittel gebraucht und auch wirksam, wenn derselbe rechtzeitig gegraben und nicht über ein Jahr aufbewahrt wird. Der gegen Ende des Sommers zu grabende, horizontal oder schräg in der Erde liegende Wurzelstock wird bis 3 dm lang und 2,3-4,5 cm dick, ist im frischen Zustande braun, das Innere grasgrün, schwammig, korkig, mit einem Kreis von großen weißen Gefäßbündeln durchzogen.
Der ganze Stock ist unter der Rinde mit ziegeldachartig sich deckenden, zahnartigen Resten von Blattstielen und mit braunen Spreuschuppen besetzt, zwischen welchen zahlreiche schwärzliche Wurzelfasern hervortreten. Man verwahrt die Wurzelstöcke gut verschlossen in Blechbüchsen, entweder geschält oder ungeschält, da sie sich so besser halten. Die Drogue riecht unangenehm balsamisch und schmeckt herb-süßlich, dann zusammenziehend und kratzend, enthält ätherisches und fettes Öl, Filixsäure, Filixgerbsäure, Weichharz, Zucker etc. Man verwendet sie gepulvert oder ein daraus bereitetes ätherisches Extrakt (Extractum filicis aethereum). - Zollfrei. Extrakt gem. Tarif Nr. 5 a.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Farnkrautwurzel,
Wurmfarn oder Johanniswurzel (Rhizoma Filicis maris), der als Bandwurmmittel dienende fleischige Wurzelstock von Aspidium Filix mas Sw. (s. Aspidium). Dieser Wurzelstock, auf dem Bruche von grünlicher Farbe, mit ringförmig gestellten, großen Gefäßbündeln, liegt horizontal im Boden und ist mit den dicht übereinander liegenden Blattstielresten der abgefallenen Wedel bedeckt. Die Blattstielreste sind außen mit rostfarbenen Schuppen bekleidet, innen fleischig und auch von grünlicher Farbe.
Die im Herbst gesammelten Wurzeln werden von den Wurzelfaserresten befreit, der Länge nach halbiert und getrocknet (halb
mundiert), oder Blattstielreste und Wurzelstock werden ganz geschält und getrocknet (ganz mundiert). Länger als ein Jahr
ist die Farnkrautw
urzel nicht haltbar und darf nur verabfolgt werden, solange sie auf dem Bruche grünlich erscheint.
Wirksame Bestandteile der Farnkrautw
urzel sind Filixsäure, ätherisches Öl und Gerbstoff. Das Mittel wird meist in Form des ätherischen
Extrakts, Farnextrakt, Wurmfarnextrakt (Extractum Filicis des Arzneibuches für das Deutsche Reich),
[* 2] angewandt. Das Extrakt
ist frisch bereitet am wirksamsten; mit der Zeit geht die darin enthaltene Filixsäure (s. d.)
aus dem amorphen in den krystallisierten Zustand über, wodurch die Wirkung schwächer wird.