Falieri
,
Marino,
Doge von
Venedig,
[* 2] aus einer alten venezianischen
Familie, geb. 1278, war 1346 Befehlshaber der
Truppen
der
Republik bei der Belagerung von
Zara
[* 3] in
Dalmatien, wo er einen glänzenden
Sieg über den König von
Ungarn
[* 4] erfocht, dann Gesandter in
Genua
[* 5] und
Rom und
[* 6] ward
1354
Doge. Da der
Senat den
Patrizier
Michel Steno, der Falieris
Gemahlin
beleidigt hatte, sehr mild bestrafte, zettelte dieser, wie die gewöhnliche
Überlieferung erzählt, mit dem Bürgerstand
eine
Verschwörung an, um alle
Senatoren und Nobili zu ermorden und sich zum Alleinherrscher
zu machen; allein am Vorabend der Ausführung wurde die
Sache verraten und Falieri
auf der großen
Treppe
[* 7] des Dogenpalastes
hingerichtet.
Sein
Charakter ist historisch treu gezeichnet in
Byrons
Trauerspiel
»Marino Falieri«;
auch
Delavigne,
Murad Efendi, A.
Lindner,
Kruse und
Swinburne bearbeiteten den
Stoff dramatisch und E.
T. A.
Hoffmann novellistisch
(»Doge und Dogaressa«);
Donizetti
komponierte eine
Oper: »Marino Falieri«.