Faulhorn
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2683 m. Gipfel, in der nach ihm benannten Gebirgsgruppe zwischen
Brienzersee einerseits,
Grindelwald
und
Grosser
Scheidegg andererseits, ein schon seit vielen Jahren oft besuchter Aussichtspunkt. Wird gewöhnlich
von
Grindelwald aus über das Wirtshaus
Waldspitz auf einem guten Maultierpfad in 4½ Stunden bestiegen, kann aber auch auf
gutem Weg von der
Schynigen
Platte aus in 3½, vom Hotel auf der Grossen
Scheidegg aus über die schönen Rasenflächen der
Grindelalp in 4 oder endlich vom
Giessbach aus über den
Hagelsee in 6 Stunden erreicht werden. Etwas s.
unter dem Gipfel in 2672 m ein kleiner Gasthof. Prachtvolle Aussicht, deren Glanzpunkt das wunderbare Hochgebirgs- u. Gletschergebiet
zwischen
Wetterhorn und
Blümlisalp bildet. Erste bekannte Besteigung die des Pfarrers Kuhn aus
Grindelwald, der sie 1787 im
Magazin für die Naturkunde Helvetiens beschrieben hat. Das erste Panorama von
Oberst Weiss aus Strassburg
aufgenommen und 1811 veröffentlicht; ihm folgte Stähli mit seinem Panorama, das der von
Jos.
Rud. Wyss 1816 und 1817 publizierten
Reise in das
Berner Oberland beigegeben ist; zwischen 1816 und 1832 erschien in Bern
das von Weibel aufgenommene
Panorama und 1832 liess J. J. Schweizer seine Broschüre Das Faulhorn
im
Grindelwald mit einem neuen Panorama von Franz
Schmid
erscheinen. Ein erstes
Haus, dem man etwas kühn den Namen eines Hotels beilegte, liess S.
Blatter auf dem Faulhorn
1822/23
erbauen. 1832 entstand das noch heute stehende Gasthaus auf Kosten seines Besitzers, was damals als ein
für einen Privatmann ganz ausserordentliches Unternehmen im Hochgebirge galt. Schon 1831 bestieg man das Faulhorn
zu Pferd
über die
Bachalp, u. am also mitten im Winter, erhielt es den Besuch des
Solothurner Naturforschers Hugi und des
Pfarrers Müller aus
Grindelwald.