Eutychiāner,
Eutychianismus, s. Eutyches.
Eutychianer
4 Wörter, 43 Zeichen
Eutychianismus, s. Eutyches.
Presbyter und Archimandrit zu Konstantinopel, [* 4] bekannt als Urheber eines stürmisch geführten Kirchenstreits. Er übertrieb den Gegensatz gegen Nestorius (s. d.) durch die Behauptung, daß zwei Naturen nur vor der Menschwerdung zu unterscheiden, nachher aber alles Menschliche im göttlichen Wesen Christi aufgegangen, daher nur eine Natur zu bekennen sei. Der Bischof Eusebios von Doryläum erwirkte alsbald vom Erzbischof Flavian zu Konstantinopel auf einer Synode daselbst 448 seine Absetzung.
Aber Dioskur, Patriarch von Alexandria, brachte es durch seinen Einfluß am kaiserlichen Hof [* 5] dahin, daß zu nochmaliger Untersuchung der Sache 449 eine allgemeine Kirchenversammlung nach Ephesos [* 6] ausgeschrieben wurde. Er selbst präsidierte auf dieser sogen. Räubersynode und setzte durch die Fäuste der Parabolanen die Freisprechung des Eutyches sowie die Entsetzung des Flavian und Eusebios durch. Mit Rom, [* 7] dessen Bischof Leo I. in einem eignen Schreiben (»Epistola ad Flavianum«) des Eutyches Verdammung zu Konstantinopel gutgeheißen hatte, hob Dioskur die Kirchengemeinschaft auf.
Als indes nach dem Tode des Kaisers Theodosius II. 450 dessen Schwester Pulcheria mit ihrem Gemahl Marcianus zur Regierung gelangten,
wurde die Wiedereinsetzung der
zu Ephesos verurteilten Bischöfe verfügt, Eutyches dagegen deportiert und eine neue allgemeine Synode
nach Chalcedon ausgeschrieben. Dieselbe, 451 in Chalcedon abgehalten, kassierte die ephesinische Synode
und erklärte, daß fortan zwei Naturen, unvermischt, aber auch unzertrennlich, in der Einen Person Christi vereint geglaubt
werden sollten. Wiewohl kaiserliche Strafgesetze die Verbannung des Eutyches sowie aller seiner Anhänger (Monophysiten [s. d.],
auch Eutychianer
genannt) verhängten, bestanden diese dennoch in Ägypten
[* 8] und Palästina
[* 9] fort. S. Chalcedonisches Glaubensbekenntnis.