Euting
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Julius, Orientalist, geb. zu Stuttgart, [* 2] absolvierte in Tübingen [* 3] das theologische Examen und wandte sich dann hier wie später in Paris, [* 4] London [* 5] und Oxford [* 6] ausschließlich orientalischen Studien zu. Seit 1866 als Bibliothekar zu Tübingen (erst an der Stifts-, dann an der Universitätsbibliothek) angestellt, wurde er 1871 als erster Bibliothekar an die kaiserliche Universitätsbibliothek zu Straßburg [* 7] berufen und 1880 zugleich zum Honorarprofessor in der philosophischen Fakultät ernannt.
Mehrere Reisen, welche er 1867-70 nach Kleinasien, Griechenland, [* 8] Sardinien [* 9] etc. unternahm, waren vornehmlich dem Studium altsemitischer Inschriften gewidmet, von denen er eine reiche Sammlung in Abschriften etc. der Straßburger Universität vermachte. Er veröffentlichte: »Qolasta« (mandäischer Text, Tübing. 1867);
»Punische Steine« (in den »Memoiren der Petersburger Akademie« 1871);
»Erläuterung einer zweiten Opferverordnung aus Karthago« [* 10] (Straßb. 1874);
»Sechs phönikische Inschriften aus Idalion« (das. 1875);
»Sammlung der karthagischen Inschriften« (das. 1884 ff.);
ferner:
»Katalog der kaiserlichen Universitäts- und
Landesbibliothek zu
Straßburg« (das. 1877) u. a. Euting
ist
seit 1877 auch
Präsident des Vogesenklubs und hat eine
Karte vom
Odilienberg sowie eine
»Beschreibung der Stadt
Straßburg u.
des
Münsters« (Straßb. 1881) herausgegeben.