Ettenheim
,
Stadt im bad.
Kreis
[* 2] Freiburg,
[* 3] am Ettenbach (Zufluß der
Elz) und am nördlichen Abhang des
Kalenbergs, in fruchtbarer
Gegend, ist der Sitz eines Bezirksamtes und Amtsgerichts, hat eine schöne
Pfarrkirche, einen ehemaligen
fürstbischöflichen Hofsitz, ein
Realgymnasium und (1880) 3052 meist kathol. Einwohner. - Ettenheim
ward
im 8. Jahrh. vom
Bischof Eddo (Hetti) von
Straßburg
[* 4] erbaut und gehörte später zum
Bistum
Straßburg. 1633 fanden hier mehrere
unglückliche
Gefechte
Bernhards von
Weimar
[* 5] gegen die Kaiserlichen statt; 1637 wurde die Stadt von den
Schweden
[* 6] eingenommen.
Von 1790 bis 1802 war Ettenheim
die
Residenz des letzten
Fürstbischofs von
Straßburg,
Renatus
Eduard von
Rohan-Guémenée, der in der
Pfarrkirche begraben liegt. 1802 kam die Stadt an
Baden.
[* 7] Am wurde der
Herzog von
Enghien (s. d.), der
seit 1801 zu Ettenheim
residierte, auf
Napoleons I. Befehl gefangen weggeführt und darauf 20. März zu
Vincennes vor
Paris
[* 8] erschossen. 6 km
südöstlich von Ettenheim
liegt das ehemalige berühmte Benediktinerkloster Ettenheimmünster (Ettenmünster), dessen
Ursprung bis in das 8. Jahrh. zurückreicht. Es stand anfangs unter der
Vogtei der
Grafen von
Geroldseck;
später gehörte es zum
Bistum
Straßburg, wurde 1802 aufgehoben und ist seitdem beinahe vollständig abgebrochen worden.