Ermüdungss
toffe,
s. Schlaf. ^[= # (Somnus), derjenige physiologische Zustand, in welchem die Äußerungen des Bewußtseins zurücktret ...]
Seite 19.288 Jahres-Supplement 1891-1892
Ermüdungsstoffe
3 Wörter, 29 Zeichen
Ermüdungsstoffe,
s. Schlaf. ^[= # (Somnus), derjenige physiologische Zustand, in welchem die Äußerungen des Bewußtseins zurücktret ...]
(auch wohl Schläfe; im Plural Schläfen, Tempora), bei den Wirbeltieren der auf beiden Seiten des Kopfes, über der Wange und Kaumuskelgegend gelegene platte Teil des Schädels, dessen vorderer Teil beim Menschen unbehaart ist. An dem S. befindet sich bei den höhern Wirbeltieren das äußere Ohr. [* 4]
Auch ist hier meist die Hirnschale am dünnsten und der Schlag der Schläfenarterie bemerklich.
(Somnus), derjenige physiologische Zustand, in welchem die Äußerungen des Bewußtseins zurücktreten oder selbst vollständig aufgehoben sind. Über die nächste Ursache dieses Zustandes konnten bisher nur Vermutungen aufgestellt werden. Während des Schlafs setzen die äußern Sinne ihre spezifischen Verrichtungen aus, die willkürlichen Bewegungen fehlen, und der gesamte Stoffwechsel wird erheblich gemindert. Die auch während des Schlafs vorhandene Reaktion auf äußere Reize braucht durchaus nicht auf einen noch vorhandenen Rest von Seelenfunktionen zurückgeführt zu werden, sondern steht im vollen Einklang mit unsern Kenntnissen von den geordneten Reflexbewegungen.
Der tiefe S. ist ruhig und dauert in der Regel länger, der leise S. ist zugleich auch unruhig; der Anfangsschlaf ist der tiefste und vorzugsweise erquickende: in ihm kommen die Verrichtungen des Körpers am meisten zur Ruhe. Verhältnismäßig am längsten erhält sich beim Einschlafen von allen Sinnesthätigkeiten das Gehör. [* 5] Nach dem normalen Ablauf [* 6] des Schlafs hat sich der Erwachte vollständig erholt. Das Hungergefühl nach dem S. ist trotz des vorangegangenen Fastens nicht besonders lebhaft, die Sinne sind geschärft, die Aufmerksamkeit gesteigert.
Man ist zu jeder körperlichen und geistigen Anstrengung neu gekräftigt. Diese Wirkungen bleiben aber nach einem zu langen, das individuelle Bedürfnis übersteigenden S. in der Regel aus. Im spätern Verlauf des Schlafs werden die Sinne empfindlicher, die Träume lebhafter und deren Einfluß auf den Körper größer; die Muskeln [* 7] sind weniger ruhig; der Organismus nähert sich allmählich den Verhältnissen, die das Wachen charakterisieren, und kommt in einen Halbschlaf, in welchem der Verkehr mit der Außenwelt nach und nach wieder angeknüpft wird, so daß das Erwachen infolge der geringfügigsten äußern oder innern Veranlassung eintritt.
Das Schlafen wird begünstigt durch körperliche und geistige Ermüdung, durch Minderung der äußern Sinnesreize oder durch fortgesetzte monotone Einwirkung solcher (z. B. durch einförmige Geräusche), ferner durch Kälte, starke Mahlzeiten, den Genuß von Spirituosen und gewisser Gifte (Narkotika). Als äußere Weckungsmittel dienen die Sinnesreize, namentlich der Schall, [* 8] grelles Licht, [* 9] Erregungen der Hautnerven. Starke Verminderung oder völliges Aufhören gewohnter Reize können ebenfalls erwecken. Der Müller erwacht, sobald das gewohnte Geräusch des Mühlwerkes aufhört.
Vgl. Preyer, Über die Ursache des Schlafs (Stuttg. 1877);
Spitta, Die Schlaf- und Traumzustände der menschlichen Seele (Tübing. 1878);
in der griech. Mythologie, s. Hypnos. ^[= (lat. Somnus), in der griech. Mythologie der Gott des s, Sohn der Nacht (Nyx) und Zwillingsbru ...]