Erdgeister
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s. v. w. Gnomen.
Erdgeister
3 Wörter, 29 Zeichen
Erdgeister,
s. v. w. Gnomen.
Erd- oder Berggeister, in der neuern Dämonologie eine der vier Klassen der Elementargeister (s. d.).
Sie bewachen die unterirdischen Schätze im Schoß der Erde und können die verschiedensten Gestalten annehmen.
Die weiblichen (Gnomiden) werden gewöhnlich als schön, die männlichen dagegen als häßlich vorgestellt.
Obgleich sie die Menschen zu necken pflegen, so thun sie ihnen doch mehr Gutes als Böses und letzteres eigentlich nur, wenn sie gereizt werden.
Der Name ist dem Französischen entlehnt und seiner Etymologie nach dunkel.
(griech., lat. Sententiae), Sprüche, in welchen die Resultate der Lebensbeobachtung in sinnreicher Kürze ausgedrückt sind, entweder metrisch (meist im elegischen Silbenmaß) oder in kräftiger Prosa abgefaßt, ihrem Charakter nach ein Element der didaktischen Poesie. Die indische, arabische, persische und hebräische Litteratur ist reich an solchen Sprüchen, und die Sämundsche Edda hat viele treffliche Gnomen aus dem Norden [* 3] aufbewahrt. Eine große Geltung hatten die Gnomen bei den Griechen. Schon bei Homer finden sich nicht selten dergleichen Sprüche dem Gang [* 4] der Erzählung eingewebt. Als die eigentliche Entwickelungszeit der gnomischen Philosophie ist das Zeitalter der Gesetzgeber, eines Lykurgos, Charondas, Zaleukos, Drakon und Solon, anzusehen, welche die Satzungen des Staats in metrische Fassung ¶
brachten und sie so von früher Jugend an den Gemütern als dauerndes Eigentum einzuprägen suchten. Auch Sittenlehren und Lebensregeln wurden von den Weisen jener Zeit (z. B. den »sieben Weisen«) in dieser Form unter das Volk gestreut. Etwas später brachte Theognis aus Megara, der eigentliche Meister der Gattung, die gnomische Poesie zu ihrer höchsten Ausbildung. Bei den Römern verdienen Erwähnung die unter dem Namen »Cato« (s. d.) bekannte Spruchsammlung und die Sentenzen des Publius Syrus. Die besten Sammlungen der griechischen Gnomendichter lieferten Brunck (Straßb. 1784; hrsg. von Schäfer, Leipz. 1817) und Gaisford (Oxf. 1814-20; neuer Abdruck, Leipz. 1823, 5 Bde.). Zu den Gnomen gehören auch die deutschen Priameln (s. d.) des 14. und 15. Jahrh. sowie aus der modernen Litteratur die aphoristischen Offenbarungen in Rückerts »Weisheit des Brahmanen«, Schefers »Laienbrevier« und ähnlichen Dichtungen.