Erdbeerspinat
,
Pflanzengattung, s. Blitum.
Erdbeerspinat
142 Wörter, 1'123 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Erdbeerspinat,
Pflanzengattung, s. Blitum.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Erdbeerspinat,
zwei Arten der zur Familie der Chenopodiaceen (s. d.) gehörenden Gattung Blitium L,. Es sind spinatähnliche Kräuter mit spießförmigen, buchtiggezähnten Blättern und in Knäuel vereinigten Blüten, deren drei- bis fünfteilige Perigone nach der Blütezeit anschwellen, fleischig-saftig werden, über der kleinen einsamigen Schlauchfrucht zusammenschließen und sich rot färben. Dadurch bekommen die fruchttragenden Blütenknäuel eine Ähnlichkeit [* 2] mit den Erdbeeren.
Diese Scheinfrüchte haben einen süßlichen, aber faden Geschmack. Beide Arten, Blitium virgatum L. und Blitium capitatum L., wachsen auf fettem Schuttboden im südl. Deutschland [* 3] sowie in Südeuropa wild und kommen auch in Mittel- und Norddeutschland auf bebautem Boden, an Dämmen u. s. w. verwildert vor, weil sie oft zur Zierde angepflanzt werden. Besonders gilt dies von Blitum virgatum, bei der die roten Scheinbeeren eine lange, endständige, beblätterte Ähre bilden, während dieselben bei Blitium capitatum zusammengehäuft in den Achseln der obern verkümmerten Blätter stehen.
L. (Erdbeerspinat, Beermelde), Gattung aus der Familie der Chenopodeen, der Gattung Chenopodium sehr ähnlich. Blitum capitatum L. hat dreieckige, fast spießförmige Blätter und nackte Ähren, findet sich verwildert auf unbebauten Plätzen, wird aber auch, wie Blitum virgatum L. mit blattwinkelständigen Blütenknäuelchen, wegen der zahlreichen hochroten, erdbeerähnlichen Früchte in Gärten kultiviert. Beide Arten wachsen in Süddeutschland wild. Die Früchte schmecken fade und enthalten einen roten, aber nicht dauerhaften Farbstoff (Schminkbeeren); die Blätter lassen sich wie die des Spinats als Gemüse benutzen. Allenthalben bei uns auf wüsten Plätzen, an Wegen, Zäunen etc. wuchert Blitum Bonus Henricus Mey. (Chenopodium Bonus Henricus L. guter Heinrich), kenntlich an den dreieckig spießförmigen Blättern, den end- und blattwinkelständigen Ähren und den saftlosen Blütenhüllen.