1) Kreisstadt in der hess.ProvinzStarkenburg, in romantischer Gegend an der
Mümling und
an der
LinieFrankfurt
[* 3] a.
M.-Eberbach der Hessischen Ludwigsbahn, hat (1880) 2907 meist evang.
Einwohner, welche Tuchfabrikation,
Elfenbeinschnitzerei etc. treiben. Hier das Stammschloß der
Grafen von Erbach mit schönen
Glasmalereien, einem reichhaltigen
Museum griechischer, römischer, altägyptischer und deutscher
Altertümer, einer Gemäldesammlung,
einer in ihrer Art einzigen Gewehrkammer und einer Begräbniskapelle mit den aus dem
Kloster zu
Seligenstadt
hierher gebrachten
SärgenEinhards und
Emmas. -
fränk. Grafengeschlecht, welches seinen
Stammbaum bis aufEinhard und dessen angebliche
Gemahlin
Emma,
Karls d. Gr. Tochter, hinaufführt, urkundlich jedoch zuerst 1146 vorkommt. Als
Reichsstände besuchten die
Grafen
schon in früherer Zeit die
Reichstage und bekleideten bis 1806 das Erbschenkenamt bei den
Kurfürsten von der
Pfalz.
Eberhard
(gest. 1559) erheiratete die halbe Herrschaft
Breuberg, ein hessisches
Lehen, und erhielt wegen seiner
Verdienste im
Bauernkrieg vom
KaiserKarl V. 1532 die reichsgräfliche
Würde. Der gemeinschaftliche Stammvater des
Hauses war
GeorgAlbert (gest. 1647), dessen Sohn
GeorgLudwig I. (gest. 1693) die Erbach-Erbachsche
Linie stiftete, welche 1731 mit dem
GrafenFriedrichKarl erlosch.