Seit 1634 bekleidete er die
Stelle des ersten
Professors an dem neuerrichteten Remonstrantenseminar zu
Amsterdam. Er starb 1643. Episcopius war
nächst
Grotius derjenige, welcher dem arminianischenSystem die freiere, noch über die fünf
Artikel von 1610 (s.
Arminianer) hinausgehende, rationalistische Fortbildung gab. Unter seinen
Schriften sind das arminianische
Glaubensbekenntnis
und die
Apologie, außerdem die unvollendete »Institutio theologica« hervorzuheben,
Eine Gesamtausgabe erschien
Amsterdam 1650 und 1665, 2 Bde.
2)
Name einer hervorragenden
BaselerBuchdrucker- und Buchhändlerfamilie des 16. Jahrh. Der Begründer
und Hauptvertreter derselben,
NikolausEpiscopius, geb. 1501, stammte aus Rittershofen bei
Weißenburg
[* 5]
i. Episcopius, erwarb 1520 das
Bürgerrecht
in Basel,
[* 6] verbrachte dann mehrere Jahre zu
Montdidier und kehrte 1529 nach Basel
zurück; wo er eine Tochter des berühmten
BuchdruckersJohannesFroben heiratete und mit seinem
SchwagerHieronymusFroben ein Verlagsgeschäft gründete, aus dem
namentlich schöne und korrekte
Ausgaben griechischer und lateinischer
Klassiker hervorgingen. Er starb Sein Sohn
und Geschäftserbe
NikolausEpiscopius (II.), geb. 1531, folgte ihm schon ein Jahr später
im
Tod nach. Dessen
BruderEusebius, geb. 1540, war erstKorrektor in der Herwagenschen Druckerei, associierte
sich 1565 mit seinem
Bruder, erwarb 1568 noch die Herwagensche
Offizin und starb Wie lange seine
Söhne nach ihm
das
Geschäft noch fortgeführt, ist nicht bekannt. Das
Geschlecht der Episcopius blüht in Basel
unter dem deutschen
Namen
»Bischoff« noch
heute.
Simon, Bishop oder Biscop, das Haupt der Arminianer (s. d.) nach dem Tode des Arminius, geb. in
Amsterdam,
studierte seit 1600 in Leiden, wo er sich dem Arminius anschloß, ward hier 1606 Magister und 1610 Prediger in Bleiswyk bei
Rotterdam.
[* 7] Den arminianischen Lehrbegriff verteidigte er 1611 im Gespräch zu Haag;
[* 8] 1613 wurde er als
Nachfolger des Gomarus Professor der Theologie in Leiden. Vor der Dordrechter Synode (s. d.) erschien Episcopius mit 12 Geistlichen zur
Verteidigung der arminianischen Lehre,
[* 9] fand aber kein Gehör
[* 10] und wurde nebst allen arminianischen Geistlichen des Landes verwiesen.
Episcopius wandte sich zuerst nach Antwerpen,
[* 11] hierauf nach Rouen
[* 12] und Paris,
[* 13] durfte aber 1626 wieder nach Rotterdam
zurückkehren, übernahm 1634 das Inspektorat und die erste theol. Professur an dem neuerrichteten Seminar der Remonstranten
in Amsterdam und starb Zu seinen wichtigsten Schriften gehören die «Confessio» (1622),
die mit diesem Werke in Verbindung
stehende «Apologia» (1629) und seine unvollendet gebliebenen
«Institutiones theologicae». Eine Gesamtausgabe seiner Werke besorgten
Curcelläus und Poelenburgh (2 Bde., Amsterd.
1650‒65).
hervorragende Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie zu Basel
im 16. Jahrh., deren Nachkommen unter dem deutschen
NamenBischofs noch jetzt zu den angesehensten Geschlechtern dieser Stadt zählen. NikolausEpiscopius, geb. 1501 zu Rittershofen bei
Weißenburg im Elsaß, erwarb 1520 zu Basel
das Bürgerrecht, scheint diese Stadt zunächst aber wieder verlassen zu haben und erst
gegen 1529 dahin zurückgekehrt zu sein. In diesem Jahre vermählte er sich mit Justina, des berühmten Buchhändlers Joh.
Froben Tochter.
Mit seinem Schwager Hieron. Froben und mit Joh. Herwagen, dem zweiten Mann der Witwe Joh. Frobens, begründete
er ein Verlagsgeschäft, aus welchem 1531 Herwagen ausschied, während die beiden Schwäger für immer vereint blieben. Sie
gaben zahlreiche philol. und theol. Texte und Schriften heraus, die sich durch Ausstattung und Genauigkeit auszeichneten. Episcopius starb
ein halbes Jahr später starben seine Witwe und vier seiner Kinder an der Pest.
Nikolaus (Ⅱ.) Episcopius, Sohn des vorigen, geb. 1531, hatte sich frühzeitig dem
Beruf seines Vaters gewidmet, sodaß bereits 1553 Bücher in seinem Verlage erschienen. Er starb an der Pest. –
Sein Sohn Nikolaus (Ⅲ.), geb. 1555, wurde gleichfalls Buchdrucker, starb aber schon im Okt. 1582. Dessen
gleichnamiger Sohn hat sich als Staatsmann ausgezeichnet. – Eusebius der Bruder des Nikolaus (Ⅱ.), geb. 1540, gest.
trat 1565 in Gemeinschaft mit seinem BruderNikolaus und erwarb 1568 die Herwagensche Buchhandlung. Sein Druckerzeichen war eine
aus einer Wolke reichende Hand
[* 14] mit einem Bischofsstab, auf dem ein Kranich steht. –
Vgl. Stockmeyer und
Reber, Beiträge zur Basler Buchdruckergeschichte (Bas. 1840);