Enomoto
Takeaki
, japan. Staatsmann, Verwandter der Tokugawafamilie, wurde 1863 vom
Bakufu (der Tokugawa-Shôgunatregierung) nach
Holland geschickt, um dort das Marinewesen zu studieren, kehrte 1867 am
Bord
des in
Holland für das Bakufu erbauten
Kriegsschiffes Kayo-Maru zurück und wurde darauf im Marinedepartement des Bakufu angestellt.
In dem 1868 ausbrechenden
Krieg, der die Wiederherstellung der kaiserlichen Macht zum
Ziel hatte, zeichnete
sich Enomoto Takeaki
als eifrigster Anhänger der Shôgunatpartei aus, mußte sich aber schließlich nach der
Insel
Jeso zurückziehen,
wo er
Hakodate besetzte und sich als
Präsident der
Republik
Jeso proklamierte.
Ein von ihm an die kaiserliche
Regierung gerichteter
Vorschlag,
Jeso den Tokugawa-Anhängern zu überlassen,
welche dieses »nördliche
Thor« des
Reiches gegen alle fremden Eindringlinge schützen würden, wurde abgelehnt;
Hakodate wurde
endlich im Juni 1869 von den Kaiserlichen eingenommen und Enomoto Takeaki
mit seinen Anhängern als Gefangene nach
Jedo (jetzt
Tokio)
[* 2] gebracht, doch bald begnadigt und freigelassen. In der
Folge söhnte er sich mit der neuen
Lage der
Dinge aus und gelangte bald zu hohen
Stellungen. 1875-78 war er Gesandter in
Petersburg,
[* 3] 1882 ging er als Gesandter
nach
China.
[* 4] 1885 wurde er zum
Viscount gemacht und erhielt das
Portefeuille des
Verkehrs; nach der Ermordung
Moris 1889 wurde
er dessen Nachfolger als Unterrichtsminister; seit 1891
ist er
Minister des Äußern.