Engern
(Engergau), der mittlere Teil des alten
Sachsenlandes, nördlich von der
Eder, zwischen
West- und
Ostfalen, auf
beiden Seiten der
Weser, welche dasselbe in Westengern
und Ostengern teilte, erstreckte sich bis zur
Nordsee
und erhielt seinen
Namen von den Bewohnern, den
Angrivariern, einem Hauptzweig des sächsischen Volksstammes. Als Engern
unter
fränkischer Herrschaft nicht mehr von seinen eignen Stammesherzögen, sondern mit
West- und
Ostfalen gemeinschaftlich von
einem
Statthalter oder
Herzog regiert wurde, verlor es seine politische Selbständigkeit.
Als nach der
Auflösung des Herzogtums
Sachsen
[* 3] einerseits ein neues, bis an das linke Weserufer sich erstreckendes
Herzogtum
Westfalen
[* 4] für den
Erzbischof von
Köln
[* 5] errichtet, anderseits aber die den östlichen Teil von Engern
in sich schließenden
welfischen
Erblande ihren Besitzern zurückgegeben und ein neues Herzogtum
Sachsen auf askanischem Gebiet geschaffen wurde,
ward der herzogliche
Titel von Engern
nicht bloß von den
Kurfürsten von
Köln, sondern auch von den askanischen
Herzögen von
Sachsen und seit dem Aussterben von
Sachsen-Lauenburg 1689 auch von den wettinischen geführt. Die ehemalige Hauptstadt
von Engern
war
Enger (Engern
).