Enger
(Engern),
Flecken im preuß. Regierungsbezirk
Minden,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Herford,
[* 4] hat eine alte
Pfarrkirche (903 erbaut) mit dem
von
Kaiser
Karl IV. 1377 errichteten Denkmal des sächsischen
Herzogs
Wittekind, dessen
Residenz Enger
nach seiner
Bekehrung zum
Christentum gewesen sein soll, und dessen Gebeine 1822 von
Herford hierher zurückgebracht wurden. Das
Kloster,
welches
Mathilde, die Gemahlin König
Heinrichs I., hier stiftete, ward 1414 als weltliches
Lehen nach
Herford verlegt. Enger
hat
Leinweberei, starken Flachsbau, Zigarrenfabrikation, Garnhandel und (1880) 1957 meist
evang. Einwohner. Der
Ort, früher zu
Lippe
[* 5] gehörig, kam 1409 durch
Kauf an die
Grafschaft
Ravensberg und war die Hauptstadt
des Herzogtums
Engern (s. d.).