(Emmeran), der
Heilige,
Missionär im südlichen
Deutschland,
[* 3] war
Bischof zu
Poitiers, faßte den Entschluß, die
Heiden in
Pannonien zu bekehren, ließ sich aber vom Bayernherzog Theodo zu
Regensburg
[* 4] bewegen, zu bleiben, machte sich um 712-715
um die
Befestigung des
Christentums in
Bayern
[* 5] verdient und soll auf einer
Reise nach
Rom
[* 6] von einem Sohn des
Herzogs 715 ermordet
worden sein. Theodo selbst ließ seine Überreste als
Reliquien in
Regensburg beisetzen. Aus seiner Verehrung
ging die
Abtei
Emmeran bei
Regensburg hervor, welche später gefürstet ward.
Vgl.
Riezler, Geschichte
Bayerns, Bd. 1 (Gotha
[* 7] 1878).
oder Emmeran, der Heilige, Verkündiger des Evangeliums in Bayern, war wahrscheinlich Bischof von Poitiers und
wollte in der zweiten Hälfte des 7. Jahrh. den Avaren in Pannonien das Evangelium predigen, als er auf
der Reise dorthin in Regensburg durch den Bayernherzog Theodo bewogen ward, in Bayern zu bleiben, um hier das Christentum fester
zu begründen. Nach dreijähriger Wirksamkeit (712‒715) begab er sich auf die Reise nach Rom, um die päpstl. Legitimation
zu holen, wurde aber von des Herzogs Sohn, drei Tagereisen von Regensburg entfernt, erschlagen (715). Seine Leiche wurde in der
St. Georgskirche zu Regensburg beigesetzt. Die Verehrung seiner Reliquien verschaffte der Benediktinerabtei St. Emmeran in Regensburg
großes Ansehen. Anfangs war die Abtei mit dem Bistum verbunden, bis sie Bischof Wolfgang 994 trennte. Gegen
Ende des 13. Jahrh. wurde das Kloster zum kaiserlich gefürsteten Reichsstift erhoben, 1803 säkularisiert und ist seit 1809 Residenz
des Fürsten Thurn und Taxis. Die von Arbeo am Ende des 8. Jahrh. verfaßte «Vita
Emmerammi»
wurde von Sepp (Regensb. 1889) herausgegeben. –
Vgl. Quitzmann, Die älteste Geschichte
der Baiern bis zum J. 911 (Braunschw. 1873);
Riezler, Geschichte Baierns, Bd. 1 (Gotha 1878).