Elie
de
Beaumont (spr. eli dö bomóng),
Jean
Baptiste
Armand
Louis Léonce, Geolog, geb. zu
Canon
(Calvados),
studierte seit 1819 an der
École des
mines in
Paris,
[* 3] ward 1825 mit
Dufrénoy,
Coste und Perdonnet nach
England gesandt, um die
Bergwerksverhältnisse in
Cornwall zu studieren, worüber er mit den
genannten
Forschern in dem
Werk
»Voyage métallurgique
en
Angleterre« (Par. 1827, 2. Aufl. 1837)
Bericht erstattete. Seit 1825 war er nebst
Dufrénoy mit der
geologischen Durchforschung
Frankreichs beschäftigt, wobei die
Grundsätze, welche durch die Wernersche
Schule in
Deutschland
[* 4] ins
Leben gerufen
waren, vorzüglich maßgebend wurden.
Die mit
Dufrénoy gemeinschaftlich herausgegebenen
Arbeiten, welche auf diese
Karte Bezug haben
(»Mémoires pour servir
à une
description géologique de la
France«. 1833-1838, 4 Bde., etc.),
bilden die wesentlichste Grundlage für die praktische
Geologie
[* 5] in
Frankreich. Die
Carte géologique de la
France (mit
Dufrénoy,
Par. 1840; 2. Aufl. 1855, mit 2
Bänden
Text), sein Hauptwerk, ist in wissenschaftlicher und technischer
Beziehung von hohem Wert. Seit 1829
Professor der
Geologie an der
École des mines, seit 1832 auch am
Collège de
France, ward
Elie
de Beaumont
1835 zum Mitglied der
Akademie, 1856 zum ständigen
Sekretär
[* 6] derselben erwählt; auch wurde er
Ingenieur
en chef des mines und
Senator des Kaiserreichs. 1867 ward er mit der Leitung der
Arbeiten für eine neue geologische
Karte in
größerm
Maßstab
[* 7] beauftragt, deren rasche
Förderung aber durch die Kriegsereignisse merklich gestört worden ist. Er starb auf
seinem
Schloß
Canon bei
Caen. Als eine
Frucht seines
Verkehrs mit
Humboldt und
Buch sind auch die
»Recherches
sur quelques-unes des révolutions de la surface du globe« (Par. 1834) und »Notices
sur les systèmes des montagnes« (das. 1852) anzusehen, welche den
Namen Elie
de
Beaumonts am meisten bekannt gemacht haben.
Er sucht darin die
Hebungs- oder Streichungsrichtung der
Gebirge in gesetzlichen Zusammenhang zu bringen
mit der Kugelform und der fortschreitenden Erkaltung es Erdkörpers. Die verschiedenen Hebungssysteme repräsentieren die
Runzeln des erkaltenden Erdkörpers, und diese
Runzeln sollen einem bestimmten mathematischen
Gesetz gehorchen und im allgemeinen
den
Kanten einer Kristallform, eines
Pentagondodekaeders, entsprechen. Außer in
Frankreich hat diese
Anschauung
kaum Anhänger gefunden, doch wirkte sie anregend auf das
Studium des relativen
Alters der
Gebirgsketten.