Eiserne
Jungfrau, eins der Werkzeuge
[* 2] der
Tortur (s. d.), von welchem sich ein Exemplar noch auf der
Burg zu
Nürnberg
[* 3] befindet. Es ist aus starken Eisenplatten, Schienen und
Stangen zusammengesetzt und mit starken Federn versehen.
Geschlossen
gleicht die Eiserne Jungfrau
der Gestalt einer
Nürnberger Bürgersfrau des 16. Jahrh., mit Mantel, Halskrause und
Haube; auch die menschliche Gesichtsform ist nachgebildet. Klappt man das Werkzeug auf, so ragen in der ganzen
Brust- und
obern Bauchpartie scharfe eiserne
Spitzen hervor, und unten befindet sich eine Scheibe, die einen finstern
Schlund verdeckt.
Auf diese Scheibe mußte der zu Folternde oder zu Tötende treten, worauf die
Klappen langsam zugedrückt
wurden und die Eisenspitzen sich in den Körper bohrten. Lautete das
Urteil auf
Tötung, so wurden die
Klappen fest zugedrückt
und, nachdem der
Tod eingetreten war, die Scheibe geöffnet, sodaß der Verurteilte durch den
Schlund in einen darunter wegführenden
Wasserkanal hinabstürzte.