Eisenrogenstein, oolithisches Eisenerz, ein Eisenerz, das aus kleinen, meist dunkelkastanienbraun oder
dunkelrot gefärbten Körnern von thonigem Brauneisenstein und Roteisenstein besteht; die Körner sind denen
des feinen Schießpulvers ähnlich, rundlich, linsenförmig, auch durch gegenseitigen Druck teilweise plan oder konkav, und
bilden entweder selbständig ein Aggregat, oder werden durch eine spärliche, kalkige oder thonige Bindemasse zusammengehalten.
Lager
[* 4] dieses Erzes, oft sehr reich an organischen Überresten, finden sich zwar schon in den ältesten
Sedimentärformationen, z. B. dem Silur Böhmens, dem Devon
[* 5] der Eifel, und sind namentlich in der Lias- und Juraformation vorhanden,
wo sie insbesondere in der Abteilung des Braunen Juras eine weite Entwicklung und große technische Bedeutung gewinnen; so bei
Aalen und Wasseralfingen in Württemberg
[* 6] (fünf Flöze, davon das unterste über 2 m mächtig), im südl.
Luxemburg
[* 7] und dem angrenzenden Lothringen (zahlreiche Bänke von Eisenoolith, stellenweise zusammen 20 m mächtig), im engl. und russ.
Braunen Jura. Auch die franz. Kreideformation
[* 8] enthält noch mehrorts Lager von solchen
oolithischen Eisenerzen. Bei andern seltenern Eisenoolith werden die Körnchen nicht aus Eisenhydroxyden,
sondern aus Thonerde-Eisenoxydulsilikat gebildet, z. B. bei dem Chamosit (s. d.).