Einschlafen
der Glieder, ein Zustand, der in der Regel durch einen anhaltenden Druck (infolge fehlerhafter Lage, Auflegen des Arms auf eine Stuhllehne etc.) auf einen Nerv hervorgerufen wird, und wobei man in einem Teil des Körpers, meist einem Arm oder Bein, ein eigentümliches, zuweilen bis zum Schmerz sich steigerndes Prickeln und Stechen »wie von tausend Nadeln« bekommt, auch die Haut in einem gewissen Grad gegen äußere Berührung unempfindlich erscheint und selbst die Bewegungsfähigkeit auf kurze Zeit beeinträchtigt wird.
Das Einschlafen geht aber auch dem Zustand voraus, den man als Anästhesie (s. d.) bezeichnet, und entspricht in der Regel dem ersten Stadium desselben oder bildet den Übergang zur Wiederherstellung des gesundheitsgemäßen Zustandes, wenn die Empfindungslähmung wieder allmählich gehoben wird. Namentlich ist dies der Fall, wenn letztere infolge von Quetschungen größerer Nervenstämme oder eines Teils des Rückenmarks entstanden war und nun die Funktion des letztern wieder freier zu werden beginnt. Das durch vorübergehenden Druck auf die Nerven entstandene Einschlafen verliert sich, sobald jener aufhört, sehr schnell wieder, während das aus zentralen, d. h. im Gehirn oder Rückenmark gelegenen, Ursachen entstandene, der Anästhesie vorhergehende in der Regel lange bestehen bleibt oder in eine vollkommene Empfindungslähmung übergeht und deshalb als ein sehr bedenkliches Symptom gilt.