Edom
(Idumäa), die südliche Fortsetzung Palästinas, von dem Südende des Toten Meers bis zum Nordende des Älanitischen Meerbusens (Golfs von Akabah), ist vielfach von Felsenklüften und Gebirgen durchschnitten, im N. durch das tiefe Felsenthal El Ahsi von dem Lande der Moabiter geschieden, während im W. und O. seine Grenzen [* 3] unbestimmt und wechselnd waren. Im O. erhebt sich als Fortsetzung der moabitischen Berge das Gebirge Seïr; sein höchster Gipfel ist der 1329 m hohe, aus Buntem Sandstein bestehende Hor, an dessen Ostabhang die Felsenstadt Petra liegt.
Die meist nackten, wilden
Gebirge bergen manches fruchtbare
Thal.
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Schon früh waren die Edomiter
, Abkömmlinge des Edom oder
Esau,
den ihnen nächstverwandten Israeliten feindlich gesinnt; von
Saul wurden sie besiegt und von
David unterworfen;
Salomo rüstete in den edom
itischen Häfen eine
Handelsflotte aus. Bei der
Teilung des israelitischen
Reichs gingen die Edomiter
an das
Reich
Juda über. Von
Joram
fielen sie ab, wurden aber von
Amazia und Usia wieder unterjocht; unter
Ahas rissen sie sich
wieder los und halfen sogar bei der
Eroberung
Jerusalems durch
Nebukadnezar.
Nach dem
Untergang des
Reichs
Juda bemächtigten sie sich Südpalästinas mit
Hebron, wurden aber von dem
Makkabäer
Judas geschlagen
und von
Johannes Hyrcanus völlig unterworfen; doch wußte sich der schlaue Idumäer
Antipater zum
Prokurator und sein Sohn
Herodes d. Gr. zum König von
Judäa aufzuschwingen. Seit etwa 300
v. Chr. waren in das
Gebirge Seïr arabische
Nabatäer eingedrungen, wogegen die Edomiter
sich das Land südlich von
Hebron und
Gaza unterwarfen. So rückte der
Name Edom
(latinisiert
Idumaea) gegen
Westen; doch verschwindet derselbe seit der Zerstörung
Jerusalems durch
Titus für immer aus der Geschichte,
indem das Land fortan in dem
Namen
Arabien (Arabia Petraea) mit inbegriffen wurde. Bedeutendere
Städte
waren:
Sela (griech.
Petra) und die Häfen
Elath
(Aïla) und Eziongeber. S.
Karte
»Palästina«.
[* 5]