Edlund
,
Erik, Physiker, geb. in der Provinz Nerike in Schweden, [* 3] studierte seit 1840 zu Upsala [* 4] Mathematik und Physik, habilitierte sich daselbst als Privatdozent, bereiste 1847 Deutschland [* 5] und Frankreich und erhielt 1850 die Professur der Physik zu Stockholm. [* 6] 1871 wurde er zugleich Vorsitzender in der Direktion der technischen Hochschulen Schwedens. 1872 war er Abgeordneter der Stadt Stockholm im schwedischen Reichstag. Unter seiner Leitung wurde 1858 ein Netz von meteorologischen Beobachtungsstationen errichtet, und 1859-73, in welchem Jahr die meteorologische Zentralanstalt errichtet wurde, gab er 14 Bände meteorologischer Beobachtungen heraus.
Seine Hauptthätigkeit wandte Edlund
dem
Studium des elektrischen
Stroms zu, er bestimmte die quantitativen
Verhältnisse der Extraströme und zeigte, daß sie sich den
Gesetzen der Induktionsströme unterordnen; auch untersuchte
er die Beziehungen der Induktionsströme zu dem
Prinzip von der
Erhaltung der
Arbeit und wies die Gültigkeit dieses
Prinzips
auch für diese
Erscheinungen nach. An ein ausführliches
Studium der elektromotorischen
Kräfte und deren
Verhältnisses zu dem sogen. Peltierschen
Phänomen, den eigentümlichen Wärmewirkungen, welche ein
elektrischer Strom veranlaßt,
wenn er durch die Berührungsfläche zweier verschiedener
Metalle hindurchtritt, schloß Edlund
eine neue
Theorie der
Elektrizität,
[* 7] in welcher er die
Ansicht verteidigt, daß die elektrischen
Ströme eine Strömung des
Äthers seien. In der
»Théorie
des phénomènes électriques« und spätern
Arbeiten hat er diese Auffassung zum Teil mit vielem
Glück zur
Erklärung einer
Reihe von
Erscheinungen auf dem Gebiet der elektrischen
Ströme verwandt. Edlund
lieferte ferner sehr interessante
Arbeiten über
die Erwärmung bei dem Zusammenziehen vorher ausgedehnter
Metalle, durch welche er imstande war, die Wärmemenge
zu bestimmen, welche zu der
Ausdehnung
[* 8] dieser
Körper verbraucht wird.