Edelinck
,
Gerard, niederländ. Kupferstecher, geb. 1649 zu
Antwerpen,
[* 2] lernte zuerst daselbst bei C.
Galle
und begab sich 1665 nach
Paris,
[* 3] wo er sich bei
Fr. de Poilly weiterbildete.
Ludwig XIV. wußte sein
Talent zu würdigen und gab
ihm eine
Wohnung in der Gobelinsmanufaktur. Edelinck
starb 1707 in
Paris. Er vereinigte die niederländische Kupferstichmanier mit
der französischen und trug wesentlich zur Weiterentwickelung seiner
Kunst bei.
Sein
Vortrag ist klar und
sauber, dabei eingehend, ohne jedoch ins Kleinliche zu verfallen. Man kann aus der Zahl seiner
Blätter (über 420) seinen
großen Fleiß ersehen, und es findet sich darunter kaum etwas Mittelmäßiges, wenn man noch in Betracht zieht, daß ihm
die Ausführung geschmackloser
Vorlagen, z. B. von allegorischen Thesen,
übertragen wurde.
Porträte
[* 4] und
historische
Bilder wußte er mit gleicher Vollendung wiederzugeben. -
Sein
Bruder und
Schüler
Johann Edelinck
, geb. 1630 zu
Antwerpen,
und
sein Sohn und
Schüler Nicolas, geboren um 1680 zu
Paris, gest. 1768 daselbst, erreichten, obwohl tüchtige
Stecher,
Gerard
nicht.