Karl Paul Themistokles von, Landschaftsmaler, geb. zu Athen, kam schon als zweijähriges
Kind mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er bis 1850 lebte; dann zog er mit ihnen nach Konstantinopel und
von da 1857 nach Potsdam, wo er den ersten Unterricht in der Kunst von dem Landschaftsmaler Gust.
Wegener erhielt. Nachdem er 1861-63 Schüler von Oswald Achenbach gewesen war, bereiste er die Schweiz und Deutschland, konnte
sich aber erst nach dem Krieg von 1870/71, den er als Reserveoffizier im westfälischen Ulanenregiment
mitmachte, völlig der Malerei widmen. Zu diesem Zweck unternahm er größere Reisen durch die europäische und asiatische
Türkei und nach den nördlichsten Gegenden Europas.
Dann ließ er sich in Düsseldorf nieder und brachte die Früchte dieser Reisen in Bildern, die nicht nur landschaftlich
von hohem Wert, sondern auch durch ihre mannigfaltige Staffage von ethnographischem Interesse sind. Dahin
gehören: der Platz bei der Moschee Jeni Dschami in Stambul und die Chanstraße daselbst (1873), die zuerst 1873 ausgestellten
sechs Landschaften aus Island, die uns alle Schauer des hohen Nordens vorführen, das Nordkap, der Vöringsfoß in Norwegen
und Abend am Bosporus (1875), Brussa in Kleinasien (1876),
Motiv von der norwegischen Küste (1877) u. a.