Eberwein
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Traugott Maximilian, Violinvirtuose und Komponist, geb. zu Weimar [* 2] als Sohn eines Hofmusikus, studierte 1792 bei Kunze ¶
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in Frankfurt [* 4] a. M. Theorie der Musik, bildete sich unter Schick in Mainz [* 5] im Violinspiel aus, ward 1797 Hofmusikus in Rudolstadt [* 6] und machte 1803 eine Kunstreise nach Italien, [* 7] wo er mit Erfolg öffentlich auftrat und sich zugleich im Kontrapunkt (durch den Unterricht Fenarolis in Neapel) [* 8] weiter ausbildete. Im J. 1804 nach Rudolstadt zurückgekehrt, wurde er hier 1810 Kammermusikus, 1817 Hofkapellmeister und starb daselbst. Von seinen mehr als 100 Werken sind die Singspiele: »Claudina von Villa bella« (1815),
»Der Jahrmarkt zu Plundersweilern« (1818), beide von Goethe, u. a. zeitweilig beliebt gewesen. Auch für die Kirche schrieb er manches, z. B. eine große Messe in As dur. - Sein Bruder Karl, geb. erwarb sich ebenfalls als Violinvirtuose wie als Tonsetzer einen Namen und wirkte als Kammervirtuose in Weimar, wo er starb. Er schrieb mehrere Opern (darunter »Die Heerschau«, »Graf von Gleichen«),
die sehr populär gewordene Musik zu Holteis »Lenore«, eine Ouvertüre zu Goethes »Proserpina«, Lieder, Kantaten, Violinduette und andre Instrumentalstücke. Goethe hatte eine hohe Meinung von seinem Kompositionstalent und nennt ihn häufig in seinem Briefwechsel mit Zelter etc.