Engstlenalp
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle). 1839 m. Weite und schöne Alpweide, im obersten Abschnitt des Genthales (eines Seitenthales zum Gadmenthal) und am Fuss des von Meiringen nach Engelberg führenden Jochpasses. Von prachtvollem Hochgebirgskranz umrahmt: im SO. die Gruppe des Titlis mit dem Tellistock, den Gadmerflühen und den vergletscherten Gipfeln des Wendenstocks (3044 m) und Reissend Nollen (3012 m);
im NW. auf der Grenze gegen Unterwalden der Graustock (2663 m) und Wildnissberg (2714 m);
im O. die Scharte des Jochpasses.
Unter dem W.-Ende des Wendengletschers der schöne Engstlensee in romantischer und wildeinsamer Lage; reich an ausgezeichneten Fischen, deren Aufzucht hier den Engelberger Mönchen seit Jahrhunderten am Herzen gelegen hatte. W. vom See und je 4 Stunden von Innertkirchen und Engelberg entfernt altes und neues Gasthaus; stark besuchte Sommerfrische. Prachtvolle Arvengruppen; an Arten und Wuchs reiche Flora. In den Verwitterungsprodukten der Schiefer interessante Fossilien.
Beim Gasthaus eine intermittierende Quelle (Wunderbrunnen geheissen), die schon 1717 von J. J. Scheuchzer
in seiner Hydrographia Helvetica beschrieben worden ist. Ausgangspunkt für die Besteigung des
Titlis (5½ Stunden) und seiner
Nachbargipfel; guter Fussweg über
Tannenalp nach
Frutt und ins
Melchthal; nach der andern
Seite steigt ein schlechtunterhaltener
und eine gewisse Bergsicherheit erfordernder
Pfad langsam zum
Sätteli auf, um von da über rasen- und
blumenbestandene Hänge steil nach
Gadmen hinunterzuleiten. Im Gebirge der Engstlenalp
schöne Schiefer (Trias und
Jura) sowie
Kupfervitriol, Bleiglanz u.
Kohle.