Endingen
(Ober) (Kt. Aargau, Bez. Zurzach). 386 m. Gem. und Dorf, zu beiden Seiten der Surb, an der Strasse Lengnau-Döttingen und 5 km nö. der Station Siggenthal der Linie Turgi-Waldshut. Postbureau. Telegraph, Telephon; Postwagen Siggenthal-Lengnau. 188 Häuser, 1121 Ew., wovon 312 Reformierte, 547 Katholiken und 262 Juden. Reformierte Kirchgemeinde Tegerfelden, katholische Kirchgemeinde Unter Endingen. Die beiden jüdischen Einwohnergemeinden Ober Endingen u. Lengnau durch Beschluss des Grossen Rates 1877 unter den Namen Neu Endingen und Neu Lengnau zu selbständigen Bürgergemeinden erhoben. In Ober Endingen Synagoge. Die Juden haben hier seit dem 17. Jahrhundert Bürgerrecht und freie Ausübung ihres Glaubens erlangt. Da sie des Wuchers verdächtig waren, entstanden während des Zeitraums 1860-1870 öfters z. T. blutige Ruhestörungen; 1870 erlangten sie ihre völlige bürgerliche Gleichberechtigung. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Prähistorische Funde, so z. B. ein Nephritmesser, Pfeilspitzen aus Feuerstein und ein Bronzebeil; nahe Ober Endingen ein in den Fels gehauenes Grab mit Skelet.