Dumonceau
(spr. dümongssoh),
Jean
Baptiste Dumonceau
,
Graf von Bergendael, niederländ.
General, geb. zu
Brüssel,
[* 2] bildete sich zum
Architekten, schloß sich bei dem
Aufstand gegen
Österreich
[* 3] 1788 den Insurgenten
Belgiens
an, ging, nachdem derselbe unterdrückt worden, nach
Frankreich, erwarb sich im
Kriege gegen
Österreich an der
Spitze der von
ihm organisierten belgischen Flüchtlinge in der
Schlacht von
Jemappes und 1793 bei
Neerwinden den
Grad eines Brigadegenerals,
drang 1795 mit
Pichegru in
Holland vor, ward erster
Kommandant von
Amsterdam,
[* 4] 1795
Generalleutnant der neuen
Batavischen Republik und dämpfte 1796 die aufrührerischen
Bewegungen im neuen
Staat. Im Mai 1797 erhielt
er den Oberbefehl
über eine
Division, mit welcher er die beabsichtigte
Landung in
Irland unterstützen sollte, und schlug er bei
Bergen
[* 5] die in
Holland unter dem
Herzog von
York eingefallenen
Russen und
Engländer. 1800 führte er ein batavisches
Korps nach
Franken
und nahm die
Citadelle
Marienberg bei
Würzburg.
[* 6] 1805 organisierte er die batavische
Armee behufs einer
Landung an der englischen
Küste, mußte aber bald darauf zu
Bernadottes
Armee an der
Donau stoßen.
Nach der Verwandlung der Batavischen Republik in ein Königreich ward er von König Ludwig als Gesandter nach Paris [* 7] geschickt. Dann wieder zur holländischen Armee berufen, nahm er im Krieg mit Preußen [* 8] Hameln, [* 9] ward 1807 zum Marschall von Holland ernannt und nach dem pommerschen Feldzug Mitglied des Staatsrats, focht 1809 auf Walcheren wieder siegreich gegen die Engländer und ward 1810 zum Grafen von Bergendael erhoben und Kommandant der 2. Militärdivision. Am während der Schlacht von Dresden, [* 10] vertrieb er die Russen von den Höhen von Pirna [* 11] und rettete nach der Schlacht von Kulm seine Truppen durch einen geschickten Rückzug. Bei der Übergabe von Dresden gefangen, kehrte er erst 1814 nach Frankreich zurück, wo ihn Ludwig XVIII. in seinen Würden bestätigte und ihm das Kommando der 10. Militärdivision anvertraute. Nach dem nahm er seine Entlassung und kehrte in sein Vaterland zurück; wo er vom südlichen Brabant in die Zweite Kammer gewählt wurde. Er starb in Brüssel.