Dschāmbhadschi,
s. Bischnavis .
Dschambhadschi
4 Wörter, 33 Zeichen
s. Bischnavis .
oder Bishnois, religiöse Sekte in Ostindien, [* 4] die namentlich in den Distrikten Hissār und Sirsa im Pandschab, sowie in Bikanir und der Division Rohilkhand der Nordwestprovinzen verbreitet ist und zahlreiche Anhänger besitzt. Gegründet wurde sie von Dschāmbhadschi, einem Radschputen aus Bikanir, der 1451 geboren wurde und seinen Anhängern eine heilige Schrift, Sabdbānī genannt, hinterließ. Die Bischnavis des Pandschab sind fast ausschließlich Dschats oder der Kaste nach Zimmerleute.
Sie heiraten nur unter sich, sind gute Landbauer und halten Kamele [* 5] in großer Zahl. Ihre Priesterschaft ist nicht erblich. Sie verehren Dschāmbhadschi, den sie als eine Inkarnation des Wischnu betrachten, enthalten sich aller Fleischnahrung und beachten ängstlich den Schutz der Tiere. Sie kleiden sich gewöhnlich in Wolle, schneiden die Haarlocke ab, welche die Hindus auf der Mitte des Kopfes tragen, und halten auf das peinlichste ihre Reinlichkeitsvorschriften. In ihren Hochzeitsceremonien vermischen sie mohammedanische und Hindugebräuche, indem sie Stellen aus dem Koran wie aus Çāstras (s. d.) vortragen; ihre Toten begraben sie gewöhnlich an der Schwelle des Hauses selbst oder in dem benachbarten Kuhstall, zuweilen in sitzender Stellung. Die Bischnavis der Nordwestprovinzen sind meist Kaufleute und werden gewöhnlich als Unterabteilung der Banjan (s. d.) betrachtet. Sie achten den Koran und neigen zum Islam.