Drall
,
die Drehung (Windung) der
Züge in
Feuerwaffen. Die schon im 16. Jahrh. gebräuchlichen
Züge dienten lediglich
als Schmutzrinnen und waren daher nur gerade; erst
Augustin
Kutter (gest. 1630) gab ihnen eine schraubenförmige
Drehung zur
Führung des
Geschosses. Drall
länge ist die
Länge, auf der die
Züge eine einmalige
Umdrehung machen; sie wird in
Metern oder in Geschoßkalibern ausgedrückt. Der Drall
winkel wird durch die abgewickelt gedachte (die Schraubenlinie
als
Hypotenuse eines rechtwinkeligen
Dreiecks) Zugkante mit der Rohrachse gebildet (bei
Handfeuerwaffen
[* 2] etwa 3°); je größer dieser
Winkel,
[* 3] desto stärker der Drall.
Zur allmählichen Überführung des
Geschosses in die
Rotation dient
der Progressivdrall
, bei welchem der Drall von 0° in den eigentlichen Enddrall in Kreisbogen- oder parabolischer
Linie übergeht.