Dorow
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Wilhelm, deutscher Schriftsteller, geb. zu Königsberg, [* 2] widmete sich zuerst dem Baufach, trat 1806 in ein kaufmännisches Geschäft ein, nebenbei mathematische Studien treibend, fand 1812 eine Anstellung bei der preußischen Gesandtschaft in Paris, [* 3] trat im Februar 1813 als freiwilliger Jäger in das Heer und wohnte, dem Hauptquartier Wintzingerodes zugewiesen, allen Schlachten [* 4] des Feldzugs bei. Während des Waffenstillstandes ward er vom Staatskanzler v. Hardenberg mehrfach mit diplomatischen Missionen betraut und nach der Einnahme von Paris bei der Zentralverwaltung der Lazarette in Frankfurt [* 5] a. M. angestellt; 1816 ging er als Gesandtschaftssekretär nach Dresden [* 6] und 1817 in gleicher Eigenschaft nach Kopenhagen. [* 7]
Doch verließ er 1818 den diplomatischen Dienst, widmete sich archäologischen Studien und erwarb sich den Doktortitel. 1820 wurde er Direktor der Verwaltung für Altertumskunde in den rheinisch-westfälischen Provinzen und gründete in Bonn [* 8] das Museum für vaterländische Altertümer, erhielt aber schon 1822 als Hofrat eine Anstellung im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Nach Hardenbergs Tod 1824 in Ruhestand versetzt, machte er, von der Regierung unterstützt, 1827 eine Reise nach Italien, [* 9] wo er bedeutende Ausgrabungen und Entdeckungen im alten Etrurien veranlaßte und die im Berliner [* 10] Museum aufgestellte Sammlung etrurischer Altertümer erwarb.
Später lebte er in Halle [* 11] und starb hier Von seinen meist mit Abbildungen versehenen Schriften sind zu erwähnen: »Opferstätten und Grabhügel der Germanen und Römer [* 12] am Rhein« (Wiesb. 1819-1821, 2 Bde.);
»Morgenländische Altertümer« (das. 1819-21, 2 Hefte);
»Denkmäler nordischer Sprache [* 13] und Kunst« (Bonn 1823-24, 2 Bde.);
»Denkmale germanischer und römischer Zeit in den rheinisch-westfälischen Provinzen« (Stuttg. 1823-27, 2 Bde.);
»Voyage archéologique dans l'ancienne Étrurie« (Par. 1829).
Außerdem gab er heraus: Palins »Collection d'antiquités égyptiennes« (mit Klaproth, Par. 1829);
»Spinozas Randglossen zu seinem Tractatus theologico-politicus etc.« (Berl. 1835);
»Denkschriften und Briefe« (das. 1836-41, 5 Bde.);
»Reminiszenzen von Goethes Mutter etc.« (das. 1842);
»Erlebtes aus den Jahren 1790-1827« (1843-45, 4 Bde);
»Briefe berühmter Staatsmänner« (das. 1844);
»Über Litteratur, Kunst und Theater« [* 14] (das. 1845) u. a. Aus seiner Autographensammlung veröffentlichte er »Faksimile von Handschriften« (Berl. 1836-38, 4 Bde.).