Doni
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Antonio Francesco, ital. Schriftsteller, geb. 1513 zu Florenz, [* 2] trat jung in den Servitenorden, entfloh aber 1540 aus Furcht vor der Strafe für ein grobes Vergehen dem Kloster, nahm die Kleidung eines Weltgeistlichen an und trieb sich in verschiedenen Städten Italiens [* 3] herum. Nachdem er eine kurze Zeit Buchdrucker in Florenz gewesen war, ging er nach Venedig [* 4] und verfaßte hier, lediglich des Broterwerbs wegen, eine große Menge von Schriften, denen er oft, um ihnen Absatz zu verschaffen, die seltsamsten Titel gab, und die ihm trotz ihres meistens geringen Gehalts und ihrer Bizarrerien einen großen Ruf verschafften. Er war Mitglied verschiedener Akademien und stand zu verschiedenen bedeutenden Persönlichkeiten in Beziehung. Mit Pietro Aretino und Ludovico Domenichi war er anfangs eng befreundet, entzweite sich aber mit beiden und verfolgte sie seitdem aufs feindseligste. 1553 verließ er aus unbekannten Gründen Venedig und ging schließlich nach Monselice, wo er die letzten Jahre seines Lebens in Dunkelheit zubrachte und 1574 starb. Von seinen zahlreichen Werken haben nur seine »Prima libraria« (Vened. 1550) und »Seconda libraria« (das. 1551-55; beide zusammen, das. 1557) noch heute einen bedingten Wert wegen der darin enthaltenen litterarischen Notizen und als erster Versuch einer italienischen Bibliographie. In viele seiner Schriften sind Novellen eingewebt, die in neuerer Zeit gesammelt herausgegeben worden sind, zuerst von Gamba (Vened. 1815), vollständiger von Salv. Bongi (Lucca [* 5] 1852, mit ausführlicher Biographie).