Divergénz
(lat.), das Auseinanderlaufen. Divergierend und divergent, sich voneinander
entfernend, das Gegenteil von konvergierend und konvergent. In der
Geometrie nennt man divergent oder divergierend gerade,
sich schneidende
Linien in der
Richtung, in welcher sie auseinander laufen, während sie in der andern
Richtung, nach ihrem
Schnittpunkt hin konvergieren. Das
Maß der Divergénz
bildet der von den
Linien eingeschlossene
Winkel.
[* 2] Divergierende
Parabeln sind
Parabeln, bei welchen die
Richtungen zweier symmetrisch liegender Teile einen immer größern
Winkel untereinander
bilden, je weiter sie vom
Scheitel entfernt sind. Divergierende
Hyperbeln sind
Linien dritter
Ordnung, deren
Schenkel
ihre erhabenen
Seiten gegeneinander kehren. In der
Analysis heißt eine unendliche
Reihe divergierend, wenn ihre
Glieder
[* 3] immer größer werden, je weiter sie sich vom Anfang oder von einem bestimmten
Glied
[* 4] entfernen (s.
Reihen). Über Divergénz
der
Blätter
s.
Blatt
[* 5] (S. 1012); Divergénz
des
Charakters, s.
Arbeitsteilung (S. 762).