Diptĕryx
Schreb. (Coumarouna Aubl., Tonkabaum), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Bäume mit wechsel- oder gegenständigen, unpaarig oder paarig gliederten, lederigen Blättern, violetten oder rosenroten Blüten in terminalen Rispen und ovalen, zusammengedrückten, steinfruchtartigen, einsamigen Hülsen. Acht tropisch amerikanische Arten.
Dipteryx
odorata
Willd., ein
Baum in
den Wäldern von
Guayana, liefert in seinen
Samen
[* 2] die holländischen Tonka- (Tonga-, Tonko-)
Bohnen. Diese riechen stark und
angenehm aromatisch, etwas meliloten- oder auch heuartig, schmecken bitter aromatisch und enthalten außer fettem
Öl in reichlicher
Menge
Kumarin (s. d.), welches sich bei alten
Samen bisweilen in kleinen, weißen
Kristallen ausscheidet.
Die
Tonkabohnen sind länglich, plattgedrückt, bis 5
cm lang und bis 1
cm breit, glatt, netzrunzelig, fettig anzufühlen, glänzend
schwarz oder schwarzbraun.
Früher benutzte man sie als Arzneimittel, jetzt fast nur als Parfüm für Schnupftabak, zu Tabaksaucen und auch sonst in der Parfümerie, zur Bereitung der Maitrankessenz und zur Nachahmung der Weichselrohre aus gewöhnlichen Kirschbaumtrieben. Die Eingebornen von Guayana tragen sie wegen des Wohlgeruchs in Ketten um den Hals. Auch Rinde und Holz [* 3] des Baumes sind wohlriechend. Letzteres kommt unter dem Namen Cumarunu- oder Gaiacholz in den Handel, ist rötlichgelb, feinfaserig und ausnehmend hart, wird aber im grünen Zustand zu sehr von den Würmern angefressen.
Dipteryx
oppositifolia
Willd., ein
Baum in
Cayenne und
Brasilien,
[* 4] liefert die kleinern englischen
Tonkabohnen, welche aber selten nach
Europa
[* 5] kommen.
Dipteryx
oleïfera
Benth., an der Moskitoküste,
ist ein großer
Baum mit sehr schwerem, gelbem
Holz und geruchlosen
Samen, deren
Öl von den Eingebornen
als
Haaröl benutzt wird.