Diphthóng
(griech., »Doppellaut«),
eine aus zwei
Vokalen, von denen der erste betont ist, bestehende Lautgruppe. Die
Aussprache kommt dadurch zu stande, daß bei fortdauerndem Stimmton die Mundstellung von der zum einen
Vokal erforderlichen
in die für einen andern
Vokal gehörige übergeht. In der
Regel ist der erste
Vokal heller als der zweite;
doch kommt auch das umgekehrte
Verhältnis vor, z. B. in pfui und in den noch jetzt in süddeutschen
Mundarten erhaltenen mittelhochdeutschen
Diphthongen
ie, uo, üe. Diphthonge
der letztern Art werden bisweilen als unechte bezeichnet. Sprachgeschichtlich betrachtet,
verschmilzt sehr häufig ein Diphthóng
zu einem einfachen
Vokal, z. B. in
Mutter aus älterm muoter, franz. ai,
au, nach jetziger
Aussprache s. v. w.
e, o; umgekehrt ist z. B. das mittelhochdeutsche î im Neuhochdeutschen zu dem ei geworden,
z. B. in mein aus mîn.