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mathematischen und
Naturwissenschaften, für Litteratur), ein Priesterseminar, ein
Lyceum, eine Gelehrtengesellschaft, eine
Schule der schönen
Künste, eine Musikschule, ein
Museum (im
oben erwähnten Stadthaus), welches unter anderm die schönen
Grabmäler
der
Herzöge
Philipp des
Kühnen und
Johann ohne
Furcht, gute Gemälde und
Skulpturen enthält, eine
Bibliothek von 80,000
Bänden
und 900
Manuskripten, einen botanischen
Garten,
[* 3] ein naturhistorisches
Kabinett, das kostbare und wichtige
Archiv von
Burgund etc. Innerhalb der Stadt liegt der Lustgarten Arquebuse und außerhalb derselben
der prächtige, von
Lenôtre angelegte
Park. 1840 erhielt Dijon
[* 4] eine
Wasserleitung
[* 5] (13 km langer
Aquädukt) und zahlreiche
Fontänen.
Dijon
ist der Geburtsort
Philipps des
Guten,
Johanns ohne
Furcht,
Karls des
Kühnen,
Bossuets,
Crébillons,
Rameaus,
Rudes u. a., deren
Geburts- oder
Wohnhäuser
[* 6] neuerdings durch Marmortafeln bezeichnet wurden. Auch wurde dem in der
Nähe von
Dijon
gebornen heil.
Bernhard 1847 eine
Statue von
Jouffroy errichtet. Die Umgegend von Dijon
,
Beaune,
Nuits,
Auxonne und
St.-Jean de
Losne, hieß sonst le Dijon
nais.
Bei den
Römern
Dibio, auch
Diviodunum genannt, war Dijon
damals ein befestigter
Ort der
Lingonen in Gallia belgica und wurde 500 durch
die
Schlacht zwischen den
Franken unter
Chlodwig und den Burgundern unter
Gundobad, in welcher die letztern besiegt wurden, historisch
merkwürdig.
Später kam es unter den
Bischof von
Langres, von welchem es die
Grafen von Dijon
zu
Lehen hatten,
und nach dem
Tode des letzten derselben (1007) an die
Herzöge von
Burgund, die es zu ihrer
Residenz erhoben.
Hier wurden drei
Kirchenversammlungen (concilia Divonensia), 1077, 1116 und 1199, gehalten.
Herzog
Hugo III. erhob Dijon
1187 zur
Stadt. Nach
Karls des
Kühnen
Tod (1477) kam sie mit
Burgund an
Frankreich, und König
Ludwig XI. errichtete
hier das
Parlament für
Burgund. 1870 ward Dijon
nach einem heftigen
Gefecht (30. Okt.) bei St.-Apollinaire 31. Okt. von der badischen
Division unter
General v.
Beyer besetzt, und
General v.
Werder schlug hier sein
Hauptquartier auf. Am 27. Dez. ward
es
vor der drohenden
Annäherung
Bourbakis von den
Deutschen geräumt, und 28. Dez. zogen die
Scharen
Garibaldis ein.
Garibaldi hatte
den Auftrag, den
Rücken der Bourbakischen
Armee frei zu halten und den Feind durch fortwährende
Angriffe zu beunruhigen. Er
erfüllte diese Aufgabe jedoch nicht, sondern ließ sich durch den kühnen
Angriff der
Brigade Kettler auf
die französische
Stellung bei
Fontaine in Dijon
festhalten und mußte, als Ende
Januar
General
Hann v. Weyhern anrückte, in der
Nacht des 31. Jan.
Dijon
verlassen, worauf die
Deutschen 1. Febr. wieder einrückten. Am 10. Febr. verlegte
Manteuffel
sein
Hauptquartier nach Dijon.
Vgl.
Baschi, Dijon
et ses environs (Dijon 1867).