Dichromāte,
s. Chromsäure.
3 Wörter, 29 Zeichen
s. Chromsäure.
H2CrO4 findet sich in der Natur im Rotbleierz, Phönicit und Vauquelinit und wird durch Schwefelsäure aus den Chromsäuresalzen abgeschieden. Sie ist aber nur in Lösungen bekannt, denn aus diesen kristallisiert bei hinreichender Konzentration Chromsäureanhydrid CrO3 . Man erhält dies am vorteilhaftesten, indem man eine konzentrierte Lösung von rotem chromsauren Kali mit konzentrierter Schwefelsäure versetzt, das auskristallisierte saure schwefelsaure Kali mit wenig Wasser wäscht, zu der Lösung Schwefelsäure und dann Wasser hinzufügt, bis sich das ausgeschiedene Chromsäureanhydrid wieder gelöst hat, und nun verdampft man, bis sich eine Kristallhaut zeigt.
Die nach dem Abkühlen erhaltenen Kristalle legt man unter eine Glasglocke auf einen trocknen Ziegelstein, wäscht sie mit konzentrierter reiner Salpetersäure und trocknet sie bei 80°. Das Chromsäureanhydrid bildet scharlachrote, wasserfreie, zerfließliche, geruchlose, anfangs sauer, dann herb schmeckende, stark ätzend wirkende Kristalle, ist leicht löslich in Wasser und Alkohol, wird beim Erhitzen fast schwarz, schmilzt bei 193°, zerfällt bei 250° in Chromoxyd und Sauerstoff, entwickelt beim Erhitzen mit konzentrierter Schwefelsäure Sauerstoff, mit Salzsäure Chlor, wirkt äußerst kräftig oxydierend, zerstört Papier, entzündet auf die Kristalle getröpfelten Alkohol und verwandelt denselben in verdünnter Lösung in Aldehyd und Essigsäure.
Mit Basen bildet Chromsäure die Chromsäuresalze. Man benutzt Chromsäure (in der Regel eine Mischung von rotem chromsauren Kali und Schwefelsäure) ganz allgemein als Oxydationsmittel zur Darstellung vieler Präparate, als Ersatz der Salpetersäure in galvanischen Elementen und zum Färben von Wolle und Seide, welche dann auch noch andre Farbstoffe aufnehmen und damit verschiedene Farbentöne erzeugen. In der Medizin wird Chromsäure bisweilen als Ätzmittel angewandt. In 4-6 Teilen Wasser gelöst, wirkt sie mehr austrocknend und adstringierend, indem sie nur eine Schrumpfung der tierischen Faser veranlaßt. Man behandelt deshalb tierische Gewebe mit um daraus leichter dünne Schnitte für das Mikroskop anfertigen zu können.