Dermbach
,
Marktflecken im sachsen-weimar.
Kreis
[* 2]
Eisenach,
[* 3] an der
Felda und der Feldabahn (Salzungen-Kaltennordheim), mit
Bezirksdirektion, evangelischer und kath.
Kirche, Korkschneiderei, Fabrikation von hölzernen Pfeifenköpfen
und (1880) 1142 Einw. Dermbach
bildete den Schauplatz
des ersten
Kampfes zwischen der preußischen Mainarmee und den
Bayern.
[* 4] Die einzelnen
Gefechte fanden bei Neidhartshausen,
Zelle,
[* 5] Wiesenthal und
Roßdorf statt und werden häufig auch danach bezeichnet.
Die bayrische Armee war 30. Juni bis Schmalkalden [* 6] vorgedrungen und wandte sich von da westlich, um sich mit dem von Frankfurt [* 7] und Gießen [* 8] her langsam und ohne festen Plan anmarschierenden 8. Bundeskorps unter dem Prinzen Alexander südöstlich von Hersfeld [* 9] zwischen Fulda [* 10] und Werra zu vereinigen. Diese Vereinigung zu hindern, die beiden Armeen einzeln aufzusuchen und zu schlagen, war die Aufgabe, die sich General Vogel v. Falckenstein stellte. Er ließ daher, während die Division Beyer ihren Marsch gegen Fulda fortsetzte und die Division Manteuffel bei Lengsfeld in der Reserve stand, 4. Juli die 13. Division, Goeben, gegen die Bayern vorrücken.
Die Brigade Kummer nahm die Dörfer Neidhartshausen und Zelle, drängte den Feind bis zu den Dörfern Diedorf und Fischbach zurück, stieß hier auf das Gros der Division Zoller und trat nach langem, heftigem Kampf dem Befehl Falckensteins gemäß den Rückzug an. Zu gleicher Zeit nahm auf dem linken preußischen Flügel die Brigade Wrangel das Dorf Wiesenthal, erstürmte den Nebelberg und drängte die Division Hartmann nach Roßdorf zurück. Sie hatte hier einen heftigen Kampf zu bestehen und ging wieder zurück. So kam es, daß die Bayern, welche schließlich ihre Hauptpositionen festhielten, sich, nicht ohne eine gewisse Berechtigung, den Sieg zuschrieben; doch erreichte Falckenstein seinen Zweck, indem sich die Bayern über die Rhön nach Kissingen [* 11] zurückzogen und die Vereinigung mit dem 8. Korps aufgaben. Die Preußen [* 12] verloren 4. Juli 340 Mann an Toten und Verwundeten, die Bayern 470 Mann an Toten und Verwundeten und über 100 Gefangene.