Deppe
,
Ludwig, Komponist und Dirigent, geb. zu Alverdissen (Lippe), [* 2] studierte in Detmold [* 3] Violin- und Klavierspiel sowie Komposition und ließ sich 1857, nachdem er unter Leitung Marxsens in Altona [* 4] und Lobes in Leipzig [* 5] seine Studien abgeschlossen, in Hamburg [* 6] als Musiklehrer nieder. Hier an die Spitze eines Gesangvereins berufen, zeichnete er sich bald als Dirigent so sehr aus, daß ihm die größten Aufgaben übertragen wurden, namentlich Aufführungen Händelscher Oratorien in der Michaeliskirche, welche zu den Glanzpunkten des Hamburger Musiklebens der letzten Dezennien gehören.
Nach größern
Reisen übernahm Deppe
1871 die Leitung der
Berliner
[* 7] Symphoniekapelle, gab dieselbe jedoch nach
Jahresfrist wieder auf, um seine Thätigkeit vorwiegend größern Oratorienaufführungen sowie dem
Unterricht zuzuwenden.
Daneben hat er sich als
Dirigent der 1876 ins
Leben gerufenen schlesischen
Musikfeste verdient gemacht. Unter seinen
Kompositionen
sind hervorzuheben: die
Ouvertüren zu
»Zriny« und
»Don Karlos«, eine
Symphonie in
F und Chorlieder. Auch hat Deppe
durch
seine Instrumentierung mehrerer Händelscher Oratorien die richtige Würdigung dieses
Meisters wesentlich gefördert.