Denzel
,
Bernhard Gottlieb, Pädagog, geb. zu Stuttgart, [* 2] studierte auf den Seminaren zu Denkendorf, Maulbronn und Tübingen [* 3] Theologie, war dann Erzieher in Frankfurt [* 4] a. M., Vikar an verschiedenen Orten, seit 1802 Pfarrer in Schaffhausen [* 5] und kehrte 1806 als Pfarrer zu Pleidelsheim nach Württemberg [* 6] zurück. Im J. 1811 als Inspektor des neuerrichteten Schullehrerseminars und zugleich als Diakonus nach Eßlingen [* 7] versetzt, erregte er durch seine praktisch-pädagogische Thätigkeit im Sinn Pestalozzis, dem er persönlich näher getreten war, die Aufmerksamkeit weiterer Kreise, [* 8] so daß ihm die nassauische Regierung 1817 den Auftrag erteilte, das dortige Schulwesen neu zu organisieren.
Bald darauf wurde er zum
Direktor und ersten
Lehrer des
Seminars zu
Eßlingen ernannt und erhielt gleichzeitig
von seiner
Regierung den
Charakter als
Professor, von der nassauischen den eines Oberschulrats. Im J. 1832 zum
Prälaten erhoben,
starb er Denzel
hat wesentlich zur Ausbreitung der Pestalozzischen
Ideen in Süddeutschland beigetragen. Unter seinen
zahlreichen, heute wenig mehr gelesenen
Schriften ragt hervor die
»Einleitung in die
Erziehungs- und Unterrichtslehre
für Volksschullehrer« (2. u. 3. Aufl., Stuttg.
1825-39, 4 Bde.); vgl. ferner »Denzels
Entwurf des
Anschauungsunterrichts, praktisch ausgeführt von Wrage«
(Altona
[* 9] 1837-40, 2
Tle.; oft aufgelegt).